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Dienstag, 18. September 2012 – Natur und Gemeinschaft

Hello, Freunde der Gemeinschaftsschule,

alles was nach Gemeinschaft klingt, klingt wie eine Kampfansage an das Individuelle. Bei Gemeinschaft assoziieren wir totalitäres Kollektiv, sozialistische Kolchosen, Sowchosen und Landwirtschaftsgenossenschaften, das nationalsozialistische „ein Volk, ein Land, ein Führer“, die gedrillten maoistischen Massen in blauen Arbeitsuniformen.

Bei Individualität assoziieren wir Frank Sinatra. I did it my way. Der Song war das erwünschte Abschiedsständchen für einen sozialdemokratischen Ex-Kanzler, der das proletarische Kollektiv nutzte, um sich selbst in Gaz und Prom zu verwirklichen. Kollektive Bienen haben ja auch nur eine Bienenkönigin.

Je kollektiver die Masse, je individueller leuchtet das Licht der Führer der Massen. Massen gibt es nur als gedrillte Kader unter individuellen Lichtgestalten. Ragt ein Nagel hervor, muss er eingeschlagen werden, lautet ein chinesisches Sprichwort. Massen, die nicht mit der Knute gelenkt werden, sind gefährliche Schwarm-Bomben, die beim kleinsten Anlass in die Luft gehen können.

Der Begriff der Schwarmintelligenz hat die Masse – in tierischer Formation – rehabilitiert. Noch wissen die Biologen nicht, wie diese beeindruckende Weise höchst variabler und mobiler Riesenmassen zu erklären ist.

Natur birgt viele Rätsel, doch jedem gibt sie sich freimütig zu erkennen, der sie wahrnehmen will. Früher war sie brutal, egoistisch, kollektiv, instinkt- und triebgesteuert. Inzwischen ist sie erfreulich nachgereift. Selbst Schimpansen

haben gelegentlich Empathie mit Gruppengenossen, der Silberrücken soll mit Frauen und Kindern sogar den Menschen gleichgestellt werden.

Ob die Menschenaffen diese Gleichstellung als Degradierung empfinden, darüber hat nur die Leiterin der Documenta Kassel, Carolyn Christov-Bakargiev, nachgedacht und ist zum Ergebnis gekommen, dass auch Erdbeeren dieselben Rechte hätten wie Blaubeeren, Bären, Regenwürmer, Orcas und – man höre und staune – menschenähnliche Wallstreet-Primaten.

Womit sie vollkommen Recht hat, wenn sie sich in den Fußstapfen Albert Schweitzers bewegt, dessen Leitprinzip bekanntlich lautete: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Woraus der Menschheitstitan und die Veganer die Schlussfolgerung zogen, nie mehr Fleisch zu essen, auch keine Hühnereier und leckeren Ziegenkäse, nicht mal Milch trinken, obgleich die Kühe sich bestimmt darüber freuen, wenn sie den Menschen eine Freude bereiten dürfen.

Veganer scheinen gern zu vergessen, dass auch sie von der Natur leben, allerdings energie- und ressourcensparender als diejenigen, die schon zum Frühstück ein argentinisches Steak mit Spiegeleiern vertilgen.

Jetzt nähern wir uns dem Prinzip der Einhelligkeit mit der Natur. Klingt überwältigend und einfach, doch was sollen wir uns darunter vorstellen? Es kann jedenfalls nicht bedeuten, dass wir in einem künstlichen Iglu außerhalb der Natur leben, ganz auf uns allein gestellt, als ob wir auf Luft, Wasser – wozu ein täglicher Schoppen Trollinger gehört –, Trüffel und Weinbergschnecken verzichten müssten.

Wir sind Natur und leben von Natur. Unsere übervollen Kühlschränke werden nicht von extraterrestrischen Aliens beliefert. Es scheint das Grundprinzip der Natur zu sein, sich durch sich selbst zu ernähren. Das klingt nach universellem Selbstkannibalismus mit Auferstehungsgarantie.

Alles verwandelt sich in alles – und wieder zurück. Wer‘s weniger abstrakt will, sollte unter der Urschlange Uroboros nachgoogeln, die sich im Kreis selbst auffrisst, sich permanent erneuert und dadurch ewig am Leben erhält. Kein Zufall, dass die Schlange als autarke Natur zum Symbol des Bösen wird.

Das Alte wird nicht dämonisiert und vernichtet, sondern ist die Nahrung des Neuen. Womit es in verwandelter Form eine ständige Synthese mit dem Neuen eingeht.

Das sind keine Widersprüche, sondern Polaritäten. Widersprüche und Polaritäten unterscheiden sich wie Tag und Nacht, was alle modernen Dialektiker bis Theodor Wiesengrund Adorno nie verstanden haben. Im Gegensatz zu Heraklit, dem Erfinder der polaren Dialektik, bei dem Natur sehr wohl ununterbrochen fließen und dennoch mit sich identisch bleiben kann.

Der Unterschied besteht darin, dass der Widerspruch – auf der zweiten Ebene der Dialektik – durch Aufprall mit seinem Gegenteil erst mal absterben muss, bevor die zarte Pflanze wie ein Wunder zur Synthese auferstehen und aufblühen kann.

Dieses ewige Stirb und Werde des graecomanen Johann Wolfgang ist alles andere als griechisch. Es ist johanneisch und lautet im Original: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, trägt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es ins ewige Leben bewahren.“ ( Neues Testament > Johannes 12.24 f / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/12/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/12/“>Joh. 12,24 f)

Bei Goethe können wir den johanneischen Vers in Reimen lesen:

„Und so lang du das nicht hast,

Dieses: Stirb und Werde,

Bist du nur ein trüber Gast

Auf der dunklen Erde.“

Das ist natürlich verharmlosend, weil es – wie es aufgeklärtem, deutschem Brauch geziemt – den Himmel- und Höllencharakter der Vorlage stillschweigend räumt. Nach Goethe gibt es viele trübe Tassen, pardon, trübe Gäste auf Erden, wahrlich eine flammende Liebeserklärung an die Gattung.

Als trübe Tasse kann man auf Erden 90 Jahre alt werden, ohne ein einziges Mal Himmel und Hölle touristisch aufgearbeitet zu haben. Ausgenommen Scholl-Latour, der ohne glücklich überstandene höllische Schrecken bei afrikanischen Sumpfnegern keine neuen Bestseller schreiben kann.

Vermutlich dient der hochexpressive deutsche Urlaub dazu, den Höllentrip frommer Vorfahren durch Weltreisen quer durch alle unterentwickelten Länder zu ersetzen, wo die Abenteurer nach bestandenen Strapazen froh sind, zu Hause endlich wieder einem Schäufele und einem Tannenzäpfle zu begegnen, um badensische Auferstehung zu feiern.

Also, griechische Dialektik kommt ohne intermittierenden Tod aus, benötigt auch keine Auferstehung in Permanenz, was Wunder in Reihenbildung wären. Wunder aber sind Wunden, die der Natur zugefügt werden. Natürlich nur in bester Absicht, damit Natur sich so fortschrittlich und wachstumsfreudig zeigt, wie moderne Ökonomen es für erforderlich halten.

Griechische Dialektik ist weder fortschrittlich, noch wachstumsfreudig. Im Gegenteil, sie will das Vorhandene nur in zirkulärer Durchblutung und auf ewig-gleichem Niveau erhalten. Griechischer Kosmos braucht keine religiöse Wund- und Heilimpfung, um ständig zu expandieren, er ruht autark in sich selbst.

Selbst Kant musste die Geschöpfe per Konkurrenz scharf rannehmen, damit sie vor Selbstzufriedenheit und Schäferglück nicht einschliefen.

Christliche Dialektik kommt ohne Tod als Expansions- und Wachstumsmotor nicht aus. Der Tod ist Antrieb des Lebens wie das Böse Instrument des Guten. Das Böse in Form von Widersprüchen, die sich gegenseitig ausschließen, aber durch göttliche Wunderintervention geheilt und beflügelt werden.

Das betrifft alle Vorgänge des Lebens. Auch die der Wirtschaft, die bei Schumpeter fruchtbare Zerstörung heißen. Nach ihnen befinden wir uns zurzeit in einem äußerst fruchtbaren Zwischenstadium. Je zerstörerischer die Krisen, je fruchtbarer und wachstumsfreudiger die Nach-Krisen. Also freuet euch in dem Herrn. Weizenkörner werden durch Dürre oder Umwandlung in Bio-Sprit abgetötet, damit die Börsen jubilieren, denn Knappheiten lassen den Profit in die Höhe schnellen.

Zu Unrecht wurden die Vorkriegsdeutschen als einzige Todesliebhaber in die Ecke gestellt. Ohne Tod als kreativen Gesellen ging auch in anderen Welten nichts. Einen kleinen Unterschied zwischen dem westlichen Tod und dem deutschen Tod gab es allerdings.

Die Deutschen in ihrer brachialen Tumbheit schwangen selbst die Sense, um Gevatter Tod zu bringen. Der kapitalistische Westen ist geschickter. Erst bringt er die Geschenke Demokratie und Wirtschaft, damit alle über Wohlstand und Freiheit glücklich sind. Zu spät bemerken die Beschenkten, dass Wirtschaft tötet, wo sie schwach bleibt und die stärksten Konkurrenten die schwachen niedertrampeln.

Wenn die Flut kommt, ersaufen die Nichtschwimmer ohne Boote. Der deutsche Tod war furchtbar, aber auf Europa beschränkt. Der globalkapitalistische Tod schleicht sich im gleißnerischen Gewand des wachsenden Wohlstands ins Land, bis das Land nach Jahren bemerkt, wie er Mensch und Natur ruiniert.

Ohne Tod geht’s nicht bei Heilsgeschichten und Evolutionen. „Der Tod des Lebens ist das Hervorgehen des Geistes“, dieses Hegel-Diktum ist das Grundthema der kapitalistischen Fuge in allen Variationen.

Bei Darwin überleben nur die Angepassten oder die Cleversten, bei Hayek nur diejenigen, denen die überlegene Markt-Intelligenz per unberechenbarer Gnade gestattet, ihr Produkt gewinnbringend unter die Leute zu bringen. Bei Marx kommen nur diejenigen davon, die nichts mehr zu verlieren haben, nach dem Motto: selig sind, die ausgebeutet wurden, denn sie werden den Planeten final ausbeuten.

Am Ende steht immer eine Variation des Himmels, die Heilsgeschichte ist beendet. Bei den Griechen gibt’s keine Heilsgeschichte, die Natur ist von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Assoziierte Kräfte des frommen Todes sind Hass und Fluch. Die wachsende Schöpfung teilt sich am Ende in Selige und Verfluchte. Wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es ins ewige Leben bewahren. Hass garantiert die Ewigkeit. Liebe hingegen wird in der Liebesreligion zur Katastrophe. Imprägniere dein schwaches Fleisch mit Hass und du wirst im Jenseits den Lohn erhalten. Am Ende verschwindet das Böse in der Hölle und das Gute im Himmel. Die Schöpfung zerfällt in zwei Teile.

Die dualistische Separierung kennt der griechische Kosmos nicht. Dort ist alles gut, nichts wird auf ewig entsorgt, alles mündet in den großen Mischkrug des Seins, um in ewiger Wiederholung des Gleichen das da capo al fine anzustimmen. „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“ ist ein hellenischer Ton, der sich in heilige Schriften eingeschmuggelt hat.

Wiederum muss man sagen, dass der heidnische Goethe eine gar nicht heidnische Auffassung von der Natur hatte, sondern eine religiös-heidnische. Die Natur, schreibt er in seinem berühmten Essay „Fragment über die Natur“, „schafft ewig neue Gestalten, was da ist, war noch nie, was war, kommt nicht wieder – alles ist neu, und doch immer das Alte. Wir leben mitten in ihr und sind ihr fremde. Sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht. Wir wirken beständig auf sie und haben doch keine Gewalt über sie.“

Entweder kommt das Alte, sich stets erneuernd, wieder, dann befinden wir uns in Hellas. Oder es kommt nie wieder, weil alles nagelneu und altenfeindlich sein soll, dann stehen wir auf jesuanischem Boden.

Kein Grieche hätte sich in der Natur fremd gefühlt, auch wenn er nicht alles von ihr versteht. Gerade das Verstehen der Naturabläufe bestätigte den Naturphilosophen das Urgefühl, in der Heimat und nicht in der Fremde zu sein.

Denn verstehen kann man nur, was man gemeinsam hat. Verstehen ist Rückführen des Fremden in Bekanntes. Platons Ideen waren äußere Bestandteile des Kosmos und innere der erkennenden Erinnerung. Insofern hatten die erkenntnishungrigen Griechen die entgegengesetzte Empfindung: Natur zeigt sich uns willig und freundlich, denn wir sind von gleicher Abstammung. Erkennend kommen wir nach Haus – ins mütterliche Reich der Natur.

Gewalt über Natur anzustreben, wäre für die Griechen so pervers gewesen wie für alle Naturreligionen, die den Leib der Mutter mit westlichen Pflügen und anderen Folterinstrumenten nicht aufschlitzen und malträtieren wollten. Das war der Grund, warum die Griechen bei allem Wissenwollen keine systematische, auf experimenteller Beschädigung der Natur beruhende Technik und Naturwissenschaft ins Leben riefen.

Wir werden mit der Natur nicht einhellig, wenn wir sie permanent töten und per göttlicher Allmacht wieder auferstehen lassen. Natur hat keine externen Interventionen nötig. Sie ist autark und ruht vollständig in sich. Weder benötigt sie einen Schöpfer, der sie aus dem Nichts zaubert, noch einen Heiland, der sie vom Fluch des Todes retten muss.

Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? Transzendente Religion und ökologische Einhelligkeit mit Natur sind unvereinbar. Der unauflösbare Widerspruch zwischen Natur und Übernatur wird im Tod und nicht in der Auferstehung enden.

Womit wir bei der Gemeinschaftsschule gelandet wären, in der alle menschlichen Lebewesen, Starke und Schwache, nicht nur friedlich, sondern auch gedeihlich miteinander existieren. Gedeihlich für alle. Auch die „Begabteren“ entwickeln sich prächtiger im Kreis anderer Begabungen als in isolierten Talent- und Genieschmieden.

Der Grund ist so einfach, dass nur Einfältige ihn verstehen. Komplexitätssüchtige sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Wer andern etwas beibringen kann, lernt den Stoff besser, als wenn er ihn nur mechanisch zum nächsten Test memorieren muss.

Zudem sind Kinder noch mitempfindende Wesen, die ihren Klassenkameraden und Nachbarn gerne helfen. Dieser Hilfsimpuls wird in separierten Anstalten systematisch getötet und auf Egoismus getrimmt, der alle Egoisten unzufrieden und verpanzert macht.

In der Gemeinschaft kann der Mensch mit dem Menschen einhellig werden. Nur bei Heilsegoisten ist das Individuelle der Gegensatz zum zoon politicon. Auch Helfer brauchen das Gefühl, gebraucht zu werden, was sie beim Helfen in reichlichem Maße erfahren.

So funktioniert der Tausch der Gefühle in einer lebendigen Gemeinschaft. Die Heranwachsenden müssen sich nicht hassen, nicht bekriegen, nicht schädigen, schon gar nicht töten. Hier dürfen sie Mensch sein und das macht ihnen elementare Freude.

(Jeannette Goddar in der FR: Starke und Schwache lernen zusammen)

Die Natur ist auch nichts anderes als eine Gemeinschaftsschule. Wenn wir lernen, mit allen Wesen der Natur in ein sinnvolles Tauschverhältnis zu kommen, werden wir solidarisch mit ihnen. Wir dürfen Milch und Honig genießen, wenn wir Kühen die saftigsten Weiden und Bienen einen süßen Trunk anbieten. Dann schenken sie uns ihre Honigwaben.

Das wahre Naturverhältnis ist ein Tauschverhältnis auf Naturalienbasis, bei dem es nur Gebrauchswerte und keine künstlichen Tauschwerte gibt. Solange die Gewerkschaft der Kühe keine jährlichen Tariferhöhungen verlangt, solange müssen wir uns anstrengen, unseren Wohltätern duftendes Heu und würzige Gräser zu bieten.

Bei allen anderen Tieren ist es genauso. Selbst bei Wildtieren, die jene Urwälder bewirtschaften, die für unsere CO2-Entsorgung notwendig sind. Zum gegenseitigen Nutzen gehört auch das Prinzip, jene Lebewesen in Ruhe zu lassen, die nicht in Zoos eingesperrt werden und sich ihres freien Lebens erfreuen wollen.

Natur bietet uns reichlich und in Überfülle, damit wir ein sinnvolles Leben auf dem Planeten leben können – wenn wir uns ihren Gesetzen freiwillig und freudig unterwerfen. Nein, nicht unter-werfen, die Gesetze der Natur sind unsere eigenen: auch wir sind Natur. Nur das Gesetz kann uns Freiheit und Eintracht geben.

Das ökologische Grundmotto muss lauten: nichts benutzen, aussaugen, vernichten, was den stabilen Haushalt der Natur irreparabel schädigt. Wenn wir uns von Überschüssen der Natur ernähren, die ewig nachwachsen, können wir solange auf Erden leben, solange es der Natur gefällt. Was darüber ist, ist von Übel.

Wir werden Berechnungen anstellen müssen, welchen Wohlstand – gleichmäßig verteilten Wohlstand – wir uns noch erlauben können. Das muss die absolute rote Linie werden, die wir nicht überschreiten dürfen – wenn wir keinen globalen Suizid ansteuern wollen. Hören wir zum Abschluss einige Sätze von Nestle aus seinem Buch „Vom Mythos zum Logos“:

Dem Griechen ist die „Naturordnung etwas Göttliches. Ein Gegensatz von Gott und Welt oder Natur ist für ihn nicht vorhanden und eine Schöpfung aus dem Nichts ist für ihn ein unvollziehbarer Gedanke. Der Grieche empfindet die Natur als etwas Verwandtes und fühlt sich selbst als einen Teil davon.“

Wenn wir diese berauschenden Gedanken auf alle Lebewesen übertragen, kann es keine Gegensätze mehr geben zwischen Schwachen und Starken, Begabten und Andersbegabten, Tier und Mensch, Geist und Natur.

Betrachten wir Mensch und Natur als Gemeinschaftsschule, in der jeder sein Plätzchen erkiesen kann, dann haben wir gleichberechtigte Tauschverhältnisse. Das beste ökologische Prinzip lautet: leben inmitten von Leben, das tauschen will, damit es leben kann.

Bei solchem Tausch verliert niemand, denn alles kehrt in verwandelter Form wieder. Wir sind unverlierbare Teile der Natur.