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Die ERDE und wir. V

Tagesmail vom 19.08.2024

Die ERDE und wir. V,

„Und das möchte ich wirklich genauso sagen: Wir sind gottlos am Arsch. Die eskalierende Klimakatastrophe zerstört unsere Lebensgrundlagen komplett. Wir haben Nazis, die dabei sind, überall auf der Welt in die Parlamente zu marschieren, und unsere Demokratie aushebeln wollen. Beides verstärkt einander.“ (Sueddeutsche.de)

Wie sie triumphieren über die Klimaaktivistinnen, wenn das Gesetz über deren Häuptern zuschlägt. Wie kann man so unverschämt sein, das Recht zu verletzen und sich dennoch unschuldig zu fühlen?

Wer das Recht bricht, um ein höheres Recht einzuklagen, weiß, was er tut. Er akzeptiert die Strafe, aber nur aus Loyalität gegen die Regeln der Demokratie. Nicht, weil er die Strafe – aus der Perspektive des Lebens – für angemessen hielte.

Eine Demokratie besteht aus verschiedenen Ebenen des geordneten Zusammenlebens, die sich gelegentlich widersprechen müssen. Das oberste Recht ist das Recht des Lebens, paragrafenmäßig nicht erfassbar, sondern nur in philosophischer Sprache formulierbar.

Diese Ebene wird in Deutschland nie angesprochen. Für die Nachkommen der germanischen Edelritter gibt’s nur Schlachtkämpfe auf dem Pferd. Wer seinen Kopf verliert, hat die Debatte verloren. Warum wohl heißt das Recht in unseren Gauen immer noch das Römische Recht? Weil es nichts ist für aufrechte Lanzenträger.

Wie das Publikum heult vor Zustimmung, wenn eine Besserwisserin eine aufs Maul kriegt und in die Katakomben einwandert.

Die Würde des Menschen deutet jene höhere Ebene an, in der freie Menschen leben. Und was ist jene höhere, ja höchste Ebene? Der sorgsame, sich gegenseitig respektierende Umgang mit Natur und Mensch.

„Der heutige Mensch“ hat von dieser Seite seiner Naturverbundenheit keine Ahnung.

„Der moderne Mensch erfährt sich selbst nicht als Teil der Natur, sondern als eine von außen kommende Kraft, die dazu bestimmt ist, die Natur zu beherrschen und zu überwinden. Er spricht sogar von einem Kampf gegen die Natur und vergisst dabei, dass er auf der Seite der Verlierer wäre, wenn er den Kampf gewönne. Ein Grund dafür, dass diese wesentliche Tatsache übersehen wird, liegt darin, dass wir uns von der Wirklichkeit entfremdet haben. Sogar der große Dr. Marx verfiel diesem verhängnisvollen Irrtum, als er die sogenannte „Arbeitswert-Theorie“ formulierte.“ (E. F. Schumacher, Die Rückkehr zu menschlichen Maß)

Nur was im Schweiß des Angesichts dem Acker mit körperlicher und maschineller Arbeit entlockt, nein, geraubt werden kann, ist heute auf dem Markt etwas wert.

Und dennoch wundern wir uns, wenn heutzutage eine linke, ehedem sich marxistisch nennende Partei alle Federn lassen muss und nun dabei ist, sich aus dem Staub zu machen?

Links war einst eine Partei der Gerechtigkeit, heute spuckt jeder aus, der diesen Begriff in den Mund nehmen muss. Kann es in ungerechten, wirtschafts-dominanten Gesellschaften gerechte Verhältnisse geben? Vergiss es!

Welche Partei spricht heute von Natur? Nicht einmal mehr die Grünen, die es für richtig halten, Natur als Schöpfung zu schmähen. Was der Unterschied ist? Folge der Spur der Sprache: Schöpfung ist das Machwerk eines sogenannten Gottes, Natur ist ewig und gebiert sich selbst.

Dann kam der Mensch, ertrug nicht die Ohnmacht des Zweitwertigen und Gemachten und ersann eine geniale Methode, sich über die Natur zu erheben und sich zum Erschaffer der Natur zu ernennen. Schöpfen heißt schaffen.

Der Mensch erschuf den Schöpfer und machte sich ihm zugleich untertan, um im Gehorsam gegen den Allmächtigen sich die Macht über die Natur anzueignen.

Eine geniale Konstruktion: indem ich mich einer Instanz unterwerfe, die ich selbst als allmächtige erschuf, kann ich die Natur als Schöpfung des Menschen betrachten, mit der ich machen kann, was ich will.

Das Credo müsste umgeschrieben werden: Ich glaube an den Menschen, den allmächtigen Schöpfer eines sogenannten Gottes, den ich immer vorschicken kann, um einen Schuldigen zu haben, wenn ich einen benötige.

Alles olle Kamellen? Sollten wir nicht zu neuen Ufern aufbrechen?

Die meisten Menschen leben noch in den Zeiten des alten Babylon. Dort hieß es in den Schöpfungsmythen:

„Die Zustände vor der Schöpfung ähneln der Umgebung der Gebärmutter: Dunkelheit, Flüssigkeit, stampfende oder rührende Bewegungen, das „ewige Fließen“, das mit dem Blut der Mutter assoziiert wird (zum Beispiel Kalis Ozean aus Blut).“

Jetzt kommt, bitte nicht aufschreien, etwas Merkwürdiges. Viele moderne Frauen kennen diese Zustände als – Krankheit. Bis jetzt wagten männliche Ärzte sich nicht, diese Zustände zu untersuchen. Haben sie Angst, ihre angeblich schöpferische Überlegenheit anzuzweifeln?

„Um eine Frau zu sein, muss ich bluten. So habe ich es als Mädchen gelernt. Doch mit meiner Menstruation ging ein Teufelskreis aus Schmerzen, Arztbesuchen und quälenden Gedanken los: was stimmt nicht mit mir?“ (SPIEGEL.de)

„Meine beste Freundin sagt, sie blutet zwei Tage im Monat. Ihr reicht eine Binde, die sie wechselt, wenn sie mal muss. Ich beneide sie. Bei mir sind es mindestens sieben Tage, an denen ich im Monat blute. Ich nehme Tampons, die wie eine Zapfsäule beschriftet sind. Super Plus. Ich wechsle sie alle ein bis zwei Stunden. Mein Uterus ist ein Benziner. Teuer ist er auch.“

Die moderne Kultur ist eine männliche, die alle weiblichen Elemente tilgen will. Alles Natürliche, sprich alles Weibliche, muss durch künstliche Männererfindungen überflüssig gemacht oder übertrumpft werden.

Mal ne simple Frage: warum wird Silicon Valley fast vollständig von algorithmischen Intelligenz-Penissen dominiert?

Simple Antwort: weil in Amerika noch immer das Wort Gottes regiert. Und dort steht:

„Patriarchalische Glaubensvorstellungen gaben der Mutter die Schuld daran, dass jedes Leben dem Tod geweiht ist, denn sie war es, die nur endliches Leben schenkte. Anstatt Gott für die Vertreibung des Mannes aus dem Paradies, wo er hätte ewig leben können, verantwortlich zu machen, beschuldigten die Patriarchen – Eva. In Jesus Sirach steht, alles Böse habe mit der Frau begonnen; »Ihretwegen sterben wir alle.« Den Kirchenvätern zufolge wurde Eva von der Schlange geschwängert und gebar den Tod. Paulus gab ausschließlich Eva die Schuld für den Sündenfall und sprach Adam frei: »Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.«“ (1. Tim. 2, 14)

Nicht so schnell, erst kommt Kirchenvater Tertullian, der zu jeder Frau sagte:

„Und du wolltest nicht wissen, dass du eine Eva bist? Noch lebt in dieser Welt das Strafurteil Gottes über dein Geschlecht fort, also musst auch du in deiner Schuld fortleben. Du bist es, die dem Bösen Eingang verschafft hat … du hast zuerst das göttliche Gesetz außer acht gelassen, du bist es auch, die den betört hat, dem der Teufel nicht zu nahen vermochte. So leicht hast du den Mann, das Ebenbild Gottes, zu Boden geworfen. Wegen deiner Schuld musste auch der Sohn Gottes sterben.“ (Das Geheime Wissen der Frauen)

Mittelalterliche Theologen behaupteten, dass Adam vergeben worden sei. Christus stieg in die Hölle und rettete Adam gemeinsam mit seinen biblischen Vätern. Er begleitete Adam in den Himmel und sagte: „Friede sei mit dir und mit allen Gerechten unter deinen Söhnen.“

Aber für Eva gab es keine Vergebung. Christliche Theologen waren einmütig der Ansicht, dass der Himmel allen Frauen verschlossen sei, ausgenommen denjenigen, die unterwürfig wären und ihre Ehemänner wie Götter verehrten.“

Alles, was mit Zeugen und Gebären zusammenhängt, ist für Männer – selbst für Fachmänner – noch immer ein Tabu.

Frühere Zeiten verabscheuten die Hebammen wegen ihrer Verbindung mit dem heidnischen Matriarchat und ihrer Verehrung der Großen Göttin. Niemand würde dem katholischen Glauben mehr schaden als die Hebammen. In Wirklichkeit wurden die Hebammen verabscheut, weil sie den Frauen helfen konnten, selbst über ihr Schicksal zu bestimmen und Abtreibungen vorzunehmen.

Die patriarchalische Religion hingegen verbot den Hebammen, bei der Verhütung oder Befreiung von unerwünschten Schwangerschaften Beistand zu leisten oder die Geburtswehen zu lindern. Ärzte lehnten es bis zum Anfang des 20. Jahrhundert ab, eine Behandlung der häufigsten Todesursache von Frauen, des Kindbettfiebers, in Erwägung zu ziehen. Der Klerus hielt solche Todesfälle für die gerechte Strafe für ein unmoralisches Leben. Erst zu Beginn der Neuzeit drängten männliche Ärzte sich in das Gebiet der Hebammenarbeit ein und – nicht nur das – machten sich anheischig, die Mütter zu belehren, wie sie ihre Kinder zu erziehen hätten. Kinder sollten nicht „verwöhnt“ werden, sondern nur in vorherbestimmten Abständen hochgenommen werden. „Der Psychiater ist einzigartig kompetent, uns zu sagen, wie das christliche Gebot, kleine Kinder zu lieben, zu praktizieren ist.“
(Alle Zitate in „Das Geheime Wissen der Frauen“)

Alles Geschwätz von gestern? Von wem ist dann das folgende Zitat:

„Das Universum zu erwecken und – indem wir es mit unserer menschlichen Intelligenz in ihrer nichtbiologischen Intelligenz durchdringen – über sein Schicksal zu entscheiden, das ist unsere Bestimmung.“

In seinem Buch „Das Geheimnis des menschlichen Denkens“ will Ray Kurzweil die Möglichkeit zeigen, durch künstliche Intelligenz, also durch technisch-männliche, das ewige Leben zu erfinden. Wohlgemerkt: durch nichtbiologische Intelligenz. Ist das die Ursache, warum Silicon Valley von weiblich-natürlicher Intelligenz nicht dominiert werden darf?

Die Maschine ist der Gegner alles Weiblichen und Natürlichen. Zu bezweifeln, dass der männliche Fortschritt alle Mängel der weiblichen Natur überwinden wird, ist Sünde am Mann, am männlichen Gott wie am männlichen Silicon Valley.

Wir erleben eine äußerst spannende Zeit. In Amerika ist quasi ein Wunder geschehen. Einer Frau gelang es, eine männerdominierte Gesellschaft auf den Kopf zu stellen. Traditionsbewusste Amerikaner würden von einem Awakening sprechen, ein übernatürliches Erwachen der Gesellschaft, um sich dem Aufbruch ins 1000-jährige Reich zu widmen. Die Bibel befahl ihnen, das Jenseits anzusteuern.

Deutsche Gazetten stellen die Frage: wie lange noch wird Harris dieses präapokalyptische Fieber aufrechterhalten? Natürlich ist diese Frage dämlich, denn niemand in Deutschland glaubt an himmlische Wunder. Die Schreiber wollen damit nur andeuten, dass sie es schon lange wissen: diese Frau sorgt nur für Jahrmarktssensationen. Irgendwann gehen ihr die Kräfte aus – dann passiert, was passieren muss. Was auch immer, sie als objektive Beobachter des Zeitgeschehens wissen schon immer, was geschah.

Carla Hinrichs nimmt alle gesetzlichen Folgen auf sich, um gegen die Naturverwüstungen zu protestieren. Sie ist zugleich utopisch und realistisch. Was getan werden muss, muss getan werden. Eine bemerkenswerte Generation.

Rein zufällig hat sich ein ungarischer Linguist (Sprachforscher !?) mit neuem Wissen zu Worte gemeldet:

„Wir werden in den nächsten dreißig Jahren ständig Katastrophen, unberechenbares Wetter, tödliche Hitzewellen und einen Anstieg des Meeresspiegels erleben, weil CO₂ sehr lange in der Atmosphäre bleibt: Heute heizt uns das CO₂ von 1994 auf. Wir werden damit zurechtkommen müssen. Aber es ist noch immer eine leichte Unannehmlichkeit im Vergleich zu dem, was uns möglicherweise bevorsteht. Denn die Erde könnte sich durch eine Kippkaskade in ein Treibhaus verwandeln, mit Dschungeln an den Polen. Dies könnte plötzlich geschehen, ohne klare Anzeichen im Voraus, und möglicherweise schon in ein paar Jahren, nicht in Jahrzehnten. Meine Sorge ist, dass diese Aussicht nicht klar umrissen ist und nicht einmal offen ausgedrückt werden kann. Dagegen stehen die aktuelle Terminologie und die aktuelle Mode, professionell, diplomatisch oder vernünftig zu klingen.“ (Berliner-Zeitung.de)

Sprache zu verändern, nur weil die Realität sich verändert – scheint sinnlos. Aber vor einer verschärften Situation eindringlich zu warnen, ist absolut notwendig.

Amerikas interner Kampf seiner beiden Kulturen, der weltlichen und religiösen, ist noch lange nicht beendet. Im Untergrund existieren noch viele unbewältigte, diametrale Erbstücke, die sich gegenseitig abarbeiten müssen. Amerika nur dümmlich imitieren, wie BILD empfiehlt, ist das Barbarischste, das treudoofen Neugermanen einfallen darf:

„Und auf Sensations-Unternehmer wie Jeff Bezos (Amazon, 1,5 Mio. Arbeitsplätze geschaffen) und Elon Musk (Tesla, X, fliegt sogar zum Mars), Peter Thiel (Gründer von Paypal) und Mark Zuckerberg (Facebook-Erfinder) reagieren wir statt mit Bewunderung oder wenigstens Neid mit Verachtung und Misstrauen.“ (BILD.de)

Wer solche geistlosen Lobhudeleien liest, wird im selben Atemzug sagen müssen: Bald ist Deutschland völlig am Arsch.

Fortsetzung folgt.