Tagesmail vom 07.02.2025
Die ERDE und wir. L,
kurz nach der Inthronisation Trumps zum cäsaropapistischen Herrscher der Welt, Donald dem Ersten, wird der Religionskrieg der Frommen gegen die Ungläubigen und Gottlosen ausbrechen.
Erst verbinden sie sich mit Netanjahus Ultragläubigen – in diesen Tagen endgültig geschehen –, dann kommt es zum unversöhnlichen Streit um das Endziel aller Auserwählten: wem wird Jerusalem gehören?
Dann werden sich die amerikanischen Christen von den Juden trennen und das apokalyptische Finale um den Goldenen Tempel in Jerusalem beginnen.
Wer wird das Ringen der Göttertitanen gewinnen?
Wenn Christen über Ungläubige herfallen, „so taten die Franken den Frauen der Feinde nichts Schlimmes an, sondern stießen Lanzen in ihre Bäuche.“
„In Maarrat kamen etwa 20 000 Menschen um, viele nicht etwa im Kampf erschlagen, sondern von den Kreuzfahrern zu Tode gefoltert. Die Folterei wird von den Chronisten immer wieder erwähnt.
Am Ziel des Kreuzzuges, in Jerusalem, brachten die Christen 60 000 bis 70 000 Menschen um, aber wie: Die Angreifer wateten bis zu ihren Knöcheln im Blut der Sarazenen, nach einem anderen Bericht stand das Blut sogar bis zu den Knien der Pferde! … Dass sie Frauen nicht verschonten, war schon selbstverständlich: »Kinder, Säuglinge noch, rissen sie den Müttern vom Busen oder aus den Wiegen, um sie sodann gegen Mauern oder Türschwellen zu schmettern und ihnen das Genick zu brechen, wieder andere erschlugen sie mit Steinen. Nach den Judenschlächtereien zu Beginn des Kreuzzuges verwundert uns kaum, dass die Kreuzfahrer in Jerusalem auch die dortigen Juden, die in die Synagoge geflüchtet waren, nicht verschonten. Sie wurden eingeschlossen und mit der Synagoge lebendig verbrannt.«“ (Gert von Paczensky, Teurer Segen)
Bitte nicht erschrecken, das alles sind nur Wiederholungstaten der Abendländer, die ihre Vergangenheit bearbeiten wollen – durch Wiederholung.
Um die Barmherzigkeit der Christen zu verstehen, muss man ihre erstaunlichen Taten der „Nächstenliebe“ zur Kenntnis nehmen, die Jesus befohlen hatte.
Doch Moment mal: ist das nicht alles längst vorbei?
Dazu meint Karen Armstrong in ihrem erstaunlichen Buch „Im Kampf für Gott“:
„Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts begannen Fundamentalisten sich gegen die Übermacht des Säkularismus (der Ungläubigkeit) aufzulehnen und der Religion erneut die eine Hauptrolle auf der Weltbühne zuzuweisen. Die Religion ist wieder zu einer Kraft geworden, die keine Regierung ungestraft ignorieren kann. Sie ist vielmehr ein wesentlicher Bestandteil der modernen Gesellschaft geworden und wird künftig zweifellos innen- und außenpolitisch eine bedeutende Rolle spielen.“
Ende der 70er Jahre – was haben wir heute? Fast ein halbes Jahrhundert später ist die Botschaft der gläubigen Welteroberer noch immer nicht in Deutschland angekommen.
CSU-Dobrindt erklärte in einer TV-Debatte mit leicht spöttischer Miene: „Wir wollen Wirtschaftsweltmeister werden, nicht Moralweltmeister.“
Man muss wissen: die Moral, die hier bayrisch bespuckt wird, ist das Überbleibsel der christlichen Religion, was man im Hofbräuhaus nicht wissen kann.
Das abendländische Ethos war ein Kompromiss aus christlicher Agape und hellenischer Autonomie. (Rüstow übersetzt Kompromiss mit „Kuhhandel“.)
Im permanenten Kampf zwischen den Kompromisslern war einmal der Glaube der Sieger, ein andermal der Unglaube. Dieses unterhaltsame Spiel kennen wir Deutschen aus vielen Regierungsjahren unserer Politik.
Wenn die Wahrheit immer in der Mitte liegt, wie eine lutherische Ex-Kanzlerin mit sanfter Stimme predigt, dürfen wir uns nicht über unsere zentripetale Sucht wundern. Wer hingegen radikal die Mitte hasst, der muss falsch liegen – so einfach ist die Wahrheitserkennung im Ex-Wirtschaftswunderland.
Was liegt in der Mitte? Die BASF und ihre Konkurrenten.
Das heilige Spektakel begann bereits in den Anfängen des „neuen Juda“, so empfanden sich die ersten Kolonisatoren in Amerika – denn die wahren Juden waren damals in der ganzen Welt verstreut.
Um den Raub des Landes zu erklären, wurde das Indianerland zum „legalen Vakuum“ deklariert.
„Die Indianer“, sagten die ersten Befürworter, „hätten sich das Land nicht „untertan gemacht“ und von daher auch kein Bürgerrecht. Ein „natürliches Recht“ war nicht einklagbar. Die Puritaner beriefen sich auf das Psalmistenwort:
„Heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“ Um ihre Gewaltanwendung zu rechtfertigen, beriefen sie sich auf den Römerbrief: „Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden Verdammnis über sich bringen.“ (in Howard Zinn, Eine Geschichte des amerikanischen Volkes)
In den Anfängen des letzten Jahrhunderts drangen die Botschaften der Schrift wieder an die Oberfläche. „Die Gläubigen träumten von einem finalen Krieg zwischen Gott und Satan, der dieser verdorbenen Gesellschaft ihr verdientes Ende bereiten werde.“
Der bedeutendste Prophet jener Entwicklung – der Engländer John Nelson Darby – konnte der Moderne nichts abgewinnen: sie rase ihrer Vernichtung entgegen. Statt immer tugendhafter zu werden, wie die Philosophen der Aufklärung gehofft hatten, sei die Menschheit schon derart verrucht, dass Gott bald gezwungen sein werde einzugreifen, ihre Gesellschaft zu zerschmettern und der menschlichen Rasse unsägliches Elend zuzufügen. Gläubige Christen allerdings würden siegreich aus dieser Bewährungsprobe hervorgehen und Jesu endgültigen Triumph und die Herrlichkeit seines Reichs erleben.“ (In Armstrong, Im Kampf für Gott)
Die gegenwärtigen Trump-Ereignisse werden von „Experten“ nur säkular interpretiert. Religiöse Prophetien kommen für sie nicht in Frage, um zeitnahe Ereignisse zu deuten. Für sie gibt es noch immer einen unüberwindbaren Graben zwischen Himmel und Erde. Damit aber ist ihnen der Zutritt zum Handeln der frommen Amerikaner verwehrt.
Trumps Koboldtheater ist nur verständlich, wenn man die biblischen Aussagen über den ANTICHRIST verstanden hat.
„Der Antichrist, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, dessen Ankunft kurz vor dem Ende von Paulus geweissagt worden war, werde die Welt mit seinem falschen Zauber täuschen und jedermann betören, um dann der Menschheit eine Zeit der Drangsal aufzuerlegen. Sieben Jahre lang werde der Gesetzwidrige die Welt mit Krieg überziehen und alle, die ihm Widerstand leisteten, gnadenlos verfolgen. Am Ende werde Christus auf die Erde herabkommen, den Antichrist besiegen und auf der Ebene von Armageddon eine letzte Schlacht mit Satan führen. Wahrer Fortschritt war untrennbar verbunden mit Konflikten und fast vollständiger Vernichtung.“ (ebenda)
Das also ist die Substanz des endlosen Fortschritts, an den wir glauben sollen. Zuerst müssen wir schreckliche Dinge überstehen, bevor der Herr die Siegesfahne schwenkt.
Dies ist leicht nachzuvollziehen, wenn man liest, was Bruder Donald aus seinem religiösen Gehirn gebiert. Doch die westliche Welt schweigt oder macht sich lustig über das pseudoenergische Getue ihres Himmelsfürsten:
„Wo also bleibt der Widerstand, wo die Empörung? Trumps Gegner und selbst das moderate Amerika schweigen, und die Welt schaut wie gelähmt auf das Spektakel, das die Rohheit des US-Systems in spektakulären Farben schillern lässt. Trump ist exakt der Albtraum, den sich Ende des 18. Jahrhunderts die Staatsgründer Alexander Hamilton, James Madison und John Jay in ihren „Federalist Papers“ ausmalten. Sie haben gewarnt vor einem Despoten und Volksverführer, dem Monster der Machtbesessenheit, das sie eigentlich im feudalen Europa hinter sich gelassen haben wollten. In der DNA der USA sind Recht und Unrecht zentrale Bausteine. Das Land verdankt seine ideengeschichtliche Gründung dem Aufstand gegen das Unrecht. Nach nur 17 Tagen ist es höchste Zeit, an diesen letzten Glaubenssatz zu erinnern.“ (Sueddeutsche.de) Das wahre Amerika geht unter.
Amerika geht unter? So spricht der Ungläubige. Der Gläubige hingegen fühlt sich in seinem Glauben an das heilsgeschichtliche Finale bestätigt.
Hier sieht man die garstigen Gräben zwischen den westlichen Kontinenten. Alteuropa hat längst einen geruhsamen Kuhhandel aus Religion und KI ausgehandelt.
Doch der Kompromiss ist nicht statisch. Trump, der Antichrist, will die ganze Welt in Bewegung setzen. Und nur der wird davonkommen, der sich nicht überheblich entfernt.
Die Europäer suhlten sich bislang im Kompromiss aus universellem Recht der Welt – und den prophetischen Aussagen vom Ende der Geschichte. Das können Endzeitgläubige „von drüben“ nicht länger ertragen. Sollten die glaubenslosen Europäer weiterhin abseits stehen, um ihren Weltenführer ad absurdum zu führen, so werden sie schrecklich dafür büßen.
Trump schneidet alle Beziehungen zu internationalem Recht und globalen Hilfsorganisationen durch: wie viel afrikanische Kinder werden dafür büßen müssen.
Netanjahu hingegen fühlt sich glücklich durch Trumps listige Hilfstaten:
„Netanjahu war an diesem Abend der glücklichste Mensch der Welt. Er hat genau die Aussagen vom US-Präsidenten bekommen, die er nun gegenüber dem rechten Flügel nutzen kann, um seine Regierung beisammenzuhalten.“ (SPIEGEL.de)
Seitdem die Welt beginnt, Trump allmählich ernst zu nehmen, offenbart BILD ihre blinde Verflechtung mit Israel. Döpfners Imperium gab sich bislang säkular, jetzt aber gibt es keine Gründe mehr, ihre Apokalypse-gläubigkeit vor der Welt zu verbergen:
„Der Plan von Donald Trump für den Gaza-Streifen ist historisch. Erstmals verlangt ein US-Präsident keine Zugeständnisse von Israel, das am 7. Oktober 2023 von seinen Feinden angegriffen wurde – sondern von Gaza, das den Krieg begann. Das sollte normal sein. Aber im Falle Israels wurden die Maßstäbe des gesunden Menschenverstands leider oft auf den Kopf gestellt. Trumps Plan ist aus einem weiteren Grund historisch und richtig: Er macht klar, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Dass eine Rückkehr zum Status Quo, der zum Überfall auf Israel und dem Krieg führte, nicht möglich ist. Sie haben klargemacht, dass die Hamas als Bewegung, ebenso wie einst der Nationalsozialismus, beseitigt werden muss. Dass natürlich nicht alle, aber die Mehrheit der sogenannten „unbeteiligten Zivilisten“ in Gaza das Terrorregime unterstützen, das Zerstörung über sie gebracht hat. Und dass dieses Regime durch internationale Bemühungen ersetzt werden muss. In diesem Moment der Klarheit beginnt Donald Trump zu handeln. Die Politik des „gesunden Menschenverstands“ des neu gewählten US-Präsidenten dürfte im Nahen Osten am effektivsten sein. Die offensichtliche Unterscheidung zwischen dem Wunsch zu leben und dem Glauben an den Tod lässt keinen Raum für ausgeklügelte Interpretationen.“ (BILD.de)
Das schreibt der Chefredakteur der „Israel Hayom“, einer kostenlosen Zeitung im Besitz des jüdisch-amerikanischen Milliardärs Sheldon Adelson. Dazu die Meinung der links-liberalen Haaretz:
„Haʾaretz befand, dass es dem Leser gegenüber fairer wäre, die Zeitung in „Netanyahu Hayom“ oder „Bibi-Zeitung“ umzubenennen.“
In Amerika und in Israel regiert das große Geld. Während Ex-Präsident Biden noch doppelmoralische Manöver mit Israel vollzog, – einerseits die Melodie des universellen UN-Rechts sang, gleichzeitig aber dem Ultrakabinett viele Waffen lieferte –, beginnt Trump Klartext zu reden und zu tun.
Gaza muss geräumt werden, damit die Ultras ihr Ziel erreichen: das Land ihrer Sehnsucht, das biblische Land ihrer Herkunft.
Diese Doppelmoral hasst der Antichrist, der es nicht mehr nötig hat, die Menschheit zu betrügen.
Der Chef der Hayom scheut sich nicht, die Hamas mit den Nazis zu vergleichen, auf dass Neu-Israel immer noch die Opferrolle spielen kann. Sind sie doch überzeugt: wenn sie vor der Welt verlieren, werden sie vor Gott die Sieger sein.
Aber nicht nur die Erlöser Israels, sondern die Erlöser der ganzen Welt:
„Die Erlösung ist nicht nur die Erlösung Israels, sondern die Erlösung der ganzen Welt. Die Erlösung der Welt aber ist von der Erlösung Israels abhängig. Daher rührt unser moralischer, geistiger und kultureller Einfluss auf die ganze Welt. Ausgehend vom Volk Israel, das sein gesamtes Land besiedelt, wird sich der Segen auf die ganze Menschheit erstrecken.“ (Rabbi Elieser Waldman in ebenda)
Israel kann keine Verbrechen begehen, sein Sieg über die „Nazis“ ist der stellvertretende Sieg für die ganze Welt.
Nicht Jesus – Israel ist der Erlöser der Welt, womit das Judentum seinen Sieg über das Christentum bewiesen hat. Trump ist der gehorsame Knecht des auserwählten Landes.
Fortsetzung folgt.