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Tagesmail

Der Mann und das Kind

Hello, Freunde des Entsetzens,

Entsetzliches ist viel, doch nichts Entsetzlicheres als die Lust. Herrschten Lust und Ekstase auf der Welt, wär es mit Kapitalismus vorbei.

Nun sind sie entsetzt. Über die Lüstlinge in ihren Reihen. Die sich als Mustermänner eingeschlichen haben, um die Mustergesellschaft von innen zu verderben. Pädophile sind keine Lüstlinge, sondern Suchtkranke.

Nicht Lust, Arbeit ist die dominante Suchtkrankheit der Gegenwart. Sie vernichtet Beziehungen und Familien, vernachlässigt und verdirbt Kinder, ruiniert die Moral und zerstört die Natur. Hier hörst du kein Entsetzen.

Weg mit dem Lüstling aus jener Partei, wo arrivierte Proleten in politisch korrekter Missionarsstellung kopulieren. „«Entsetzt und fassungslos» seien die Führungsgremien – so ging Parteichef Sigmar Gabriel auf maximale Distanz. Der Vorstand assistierte. … Gabriel und Co. greifen zum schärfsten Schwert, das die Verfassung der Partei zu bieten hat. Sie wollen ein Parteiordnungsverfahren anstrengen, an dessen Ende ein Parteiausschluss stehen kann. Edathy soll raus aus der SPD.“ (Ulrich Schulte in der TAZ)

Die Schröders lassen sich von Putin bezahlen, doch in der Ukraine vermitteln, um das Ermorden standhafter Demokraten durch Polizisten zu verhindern? Undenkbar.

(In Sotschi gehen Putins Kreaturen mit Peitschen gegen die Pussy-Riots vor. Der IOC, ein faschistoid mutierter Sportklub unter bewährter deutscher Leitung, ermahnte die Künstlerinnen, von weiteren Demos Abstand zu nehmen.)

Sarrazin überzog die Republik mit Hassgesängen: solche aparten Melodien mussten mit Gabriels Segen 

 erduldet werden.

Noch ist nicht nachgewiesen, dass Edathy, die perfekte Graumännerimitation, einem einzigen Menschen geschadet hätte. Er erregt sich an Bildern! Es soll Männer geben, die erregen sich beim Aufheulen ihres Porsche. Oder bei der Präsentation einer Google-Brille. Oder bei der täglichen Neuerfindung ihrer selbst als Imitationen anderer. Deutsche haben eine Dauererregung, wenn sie in Silicon Valley wandeln dürfen wie im Garten Eden.

Niemand entsetzt sich über Syrien, niemand entsetzt sich über das Ersticken der Meere mit Plastikfluten.

Oh ja, wir müssen unsere Kinder schützen. Doch Kinder müssten erst eine Chance kriegen, das Licht der Welt zu erblicken.

Wer streicht Hebammen das Geld, dass sie ihre mäeutischen Künste einstellen müssen? Wer erzeugt eine epidemisch wachsende Kinderfeindschaft? Welche Frauen werden von grauen Männern gar nicht erst eingestellt, weil sie leichtsinnig schwanger werden können? Welche alleinerziehenden Mütter werden auf Ämtern als massa perditionis eingeschwärzt? Wie ist der Zustand der Kinderspielplätze? In welchem Land ist Kinderlärm gerichtlich verbotenes satanisches Geplärr? Warum werden die meisten Kitas von Eunuchen um des Himmelreichs willen reglementiert? Wo sind Männer, die keine Kinder haben dürfen, Spezialisten im Kinderindoktrinieren?

Wer verdirbt die Kinder? Wer schlägt mit Technik und Wissenschaft die Zukunft der Menschheit tot und will rechtzeitig auf den Mars abschwirren?

Nina Apin klärt uns in der TAZ über die wahren Kinderschänder  auf:

„Wenn also über den Handel mit strafbaren Darstellungen von Kinderkörpern geredet wird, sollte man die Pädo-Schublade erst mal wieder zumachen. Überraschenderweise ist die überwiegende Mehrheit derer, die Kinderpornographie kaufen und betrachten, tatsächlich weder pädosexuell noch pädophil. Sondern „ganz normal“ – zumindest offiziell.

Das bestätigen zahlreiche Studien und zuletzt auch Zürcher Kriminalspezialisten, die Daten von 75.000 überführten Kinderporno-Konsumenten auswerteten und einige dieser Menschen sechs Jahre lang beobachteten. Kaum einer von ihnen war zuvor wegen Gewalt- oder Sexualstraftaten an Kindern auffällig geworden.“

Es sind Väter und Mütter, die lieben Verwandten, die engere Umgebung, die sich in pornografischer Absicht an die Kinder heranmachen. Das Grauen droht nicht im finstern Tann, sondern in der familiären Idylle:

„Oft genug entsteht kinderpornografisches Material im erweiterten Familienkreis als „Beiprodukt“ sexuellen Missbrauchs oder als bloße sexuelle Ausbeutung. Das heißt, es sind der Vater, der Lebensgefährte der Mutter oder der Horterzieher, die filmen und das Gefilmte vermarkten. Und Mütter, Stiefmütter und andere Erziehungsberechtigte, die Bescheid wissen und gelegentlich sogar vor der Kamera mitagieren.“

Apin zieht die einzig mögliche Schlussfolgerung: „Es wird Zeit, wieder mehr über konkreten Kinderschutz zu sprechen und weniger über „die Perversen“, die ja bekanntlich immer die anderen sind.“ (Nina Apin in der TAZ)

Kinder kann man nicht schützen, wenn man die Welt nicht schützt. Kinderschutz ist Welt- und Naturschutz.

Naturverderber haben ein schlechtes Gewissen vor ihren Kindern, wenn sie Tiere und Pflanzen zur Strecke bringen. Also werden die Kinder zur Karriere getrieben oder prophylaktisch gar nicht erst gezeugt. Warum hört man den Satz nicht mehr: Kinder sind unsere Zukunft?

Warum verschlechtert sich die Spermaqualität der jungen Männer? Weil sie sich nicht mehr trauen, Kinder in die Welt zu setzen. Das uralte Gebot: seid fruchtbar und mehret euch, hat seine Funktion gewandelt. Die Männer überschwemmen die Welt nicht mehr mit Spermien, sie ejakulieren Geld- und Maschinenströme.

Wenn die Zukunft apokalyptisch wird, geht’s den Schwangeren schlecht. „Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen. Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird.“

„Jesus wandte sich zu den Frauen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, weinet vielmehr über euch und über eure Kinder. Denn siehe, es kommen Tage, wo man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben und die Brüste, die nicht gestillt haben. Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallet auf uns und zu den Hügeln: Bedecket uns.“

Diese Zeiten stehen nicht vor der Tür, sie sind schon mitten unter uns. Tiere kriegen keinen Nachwuchs, wenn es wenig Nahrungsmittel gibt. Junge Menschen kriegen keine Kinder, wenn sie das apokalyptische Ende fürchten.

Wie immer sind Frauen und Kinder die Leidtragenden männlicher Vernichtungswut. Das abgetriebene Kind ist das göttliche Kind, das beim Erlösen der Erwachsenen versagt hat. Es muss getötet werden oder ungezeugt bleiben, damit es nicht Zeuge des Versagens seiner Erzeuger wird.

„Frohlocke, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat! Brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gekannt. Denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die Vermählte, spricht der Herr. Denn der dich geschaffen hat, der ist dein Gemahl.“

Der Schöpfer entmannt die Männer, um die Frauen für sich zu gewinnen und sie per Heiligem Geist zu schwängern. Die Geburt aus Geist löst die schändliche Geburt aus lüsternem Fleisch ab. Wie war die Urzeugung des Sohnes? „Maria fragte den Engel: wie soll das zugehen, da ich von keinem Manne weiß?“

Mariens Jungfernzeugung war Fortsetzung der Schwängerung Saras, des Weibes Abrahams, die darüber gelacht hatte, dass sie als altes Weib jenseits der Liebeslust noch ein Kind kriegen sollte. Doch der Herr sprach zu ihr: „Ist denn irgendetwas unmöglich für den Herrn?“ Selbst der all-potente Gott ist sauer, wenn eine Frau seine Potenz anzweifelt und ihn verlacht: „Doch, du hast gelacht.“

Zu Maria, Saras Nachfolgerin im Geiste, sprach der Engel: „Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“

Gott ist ein eifersüchtiger Gott, das ist wörtlich zu nehmen. Er beneidet Männer, die sich die Gunst schöner Frauen erworben haben. Zeus und andere Götter taten es, sie beglückten die irdischen Weiber. Da will der himmlische Vater nicht zurückstehen. Er war begierig nach seinen eigenen Geschöpfen. „Da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen schön waren und sie nahmen sich zu Weibern, welche sie nur wollten.“ Natürlich auf höherer Ebene als bei den fleischlichen Heidengöttern. Beim jenseitigen Gott muss es Geist sein, der die Töchter „überschattet“.

Nicht, dass Gott die Frauen mehr liebte als die Männer. Er benötigt sie zum Kindergebären. Ohne sie kann er sich nicht fortpflanzen. Nur Frauen können Kinder gebären. Das gibt Gott ungern zu. Sogar aus Steinen könne er dem Abraham Kinder machen, tönt er in großen Worten. Doch seinen Sohn will er nicht aus Stein erschaffen.

Ohne weibliche Gebärhilfe geht nichts. Das muss die Frau am Ende der Zeit büßen, wenn sie im schwangeren Zustand den apokalyptischen Gefahren hilflos ausgeliefert ist. „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden.“

Diese selbsterfüllenden Prophezeiungen bestimmen das Seelenleben der biblischen Amerikaner, das biblische Amerika bestimmt die Zukunft der Menschheit. Wollen wir wissen, was auf uns zukommt, müssen wir in Gottes eigenes Land und in seine heilige Schrift schauen. Hollywood ist nichts als die Bebilderung der Offenbarung Johannis.

Die Heilsgeschichte nimmt ihren Lauf und die Kinder müssen zuerst dran glauben. Schon das Goethe‘sche Vorzeigepaar Faust und Grete erzeugt nur ein totes Kind. Deutschland hatte keine Kraft mehr zur Zukunft. Es war wie eine Vorwegnahme des millionenfachen Todes, den faustische Naturen in 100 Jahren exekutieren würden.

Gretchen, die unschuldige Mutter, muss verrückt werden und sterben. Der männliche Erzeuger zieht in die Welt, macht erfolgreich Karriere als verbrecherischer Menschheitsbeglücker.

„Gerettet ist das edle Glied

Der Geisterwelt vom Bösen:

Wer immer strebend sich bemüht,

Den können wir erlösen;

Und hat an IHM die Liebe gar

Von oben teilgenommen,

Begegnet IHM die selge Schar

Mit herzlichem Willkommen.“

Liegt es daran, dass Gretchen kein edles Glied besaß? Dass sie sich nicht immer strebend bemüht hat? Wie auch immer, der Mann glaubt, die Zukunft zu gewinnen, wenn er Frau und Kind als lästig empfindet und auf seinem Weg zurücklässt.

Dem göttlichen Mann gehört allein die Verheißung: „Wer Weib oder Kinder um meines Namens willen verlassen hat, der wird es vielfältig empfangen und das ewige Leben erben. Es ist niemand, der Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen verlassen hat, der es nicht vielfältig empfangen würde in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.“

Das göttliche Kind in vielen Religionen, der Kleine Prinz, Momo, das Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, auch Harry Potter, der gegen böse Geister kämpft: die erwachsene Moderne scheint sich innerlich geschlagen zu geben und will von ihren Kindern erlöst werden. Doch wehe, wenn die Kinder versagen, dann werden sie ans Kreuz geschlagen – ohne happy end und Auferstehung.

Warum zieht es Männer zu Kindern? Weil sie selbst noch Kinder ihrer Mütter sein wollen. Sie beneiden die Kinder, dass sie Kinder sein dürfen, während sie selbst sich von den Müttern losreißen mussten, um erwachsene Männer zu spielen, die sie nicht sind und nicht sein wollen.

Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder – das ist der Lockruf zum Gang zu den Müttern, die nicht bemerken sollen, dass die Männer zu Kindern werden. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit hoffen sie, ihre Mütter wieder zu finden. Gleichzeitig beschleunigen sie die Zeit, um nicht an ihren Ursprung erinnert zu werden. Ihren Frauen verübeln sie, dass sie nicht mehr ihre Mütter, sondern Männer neben Männern sein wollen.

Zarathustra spürt, dass das Vollblutweib vom Manne nichts mehr will – außer einem Kind. Der Mann wird vom Weib zum Samenspender degradiert.

„Alles am Weibe ist ein Rätsel, und alles am Weibe hat eine Lösung: sie heißt Schwangerschaft. Der Mann ist für das Weib ein Mittel: der Zweck ist immer das Kind. Aber was ist das Weib für den Mann?“

Das Weib spürt, dass der Mann die Zukunft ihres Kindes gefährdet und sie verbündet sich mit ihrem Kind gegen den Mann: „Besser als ein Mann versteht das Weib die Kinder, aber der Mann ist kindlicher als das Weib.“

Hier irrte Zarathustra. Der Mann ist nicht kindlicher, er ist kindischer als das Weib. Er spielt noch immer mit Legos und Märklin-Baukästen – aber in globalen Vernichtungsorgien.

Der Geschlechterkampf geht in die finale Runde. Frauen und Männer misstrauen und vergewaltigen sich wechselweise. Die Männer sind Sklaven der Arbeitswelt, dürfen aber nicht jammern, sonst müssten sie fürchten, dass ihre Frauen sich der kapitalistischen Sklavenwelt verweigern. Sie wollen ihre Frauen neben sich haben, damit sie nicht die einzigen sind, die unter ihrer Abhängigkeit leiden.

Die Frauen sind desorientiert. Wenn sie in Hosenanzügen die Etagen der Männer bevölkern, glauben sie, dem Manne gleichgestellt zu sein. Dabei sind sie nur Arbeitssklaven gleichgestellt, denen sie ihre sexuelle Kraft und ihre Persönlichkeit verkaufen müssen. In der männlichen Welt gibt es nur Prostituierte – weibliche und männliche.

„Es gibt viele Arten von Arbeit, die über persönliche Grenzen geht oder verletzend ist. Frauen haben schon immer Emotionalität und Intimität verkauft. Sehen Sie sich die typischen Frauenjobs an. Und es wird mehr: Wir sollen uns mit unserer ganzen Persönlichkeit unserem Arbeitgeber zur Verfügung stellen.“ (TAZ-Interview)

Immer weniger will die Frau vom Manne das Kind. Immer deutlicher spürt sie: der Mann ist selbst das Kind, das an ihrem Rockzipfel die Zukunft bestehen will – die er vernichten muss.