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Der gallische Hahn

Hello, Freunde des Schocks,

alles war vorhersehbar und dennoch ein Schock. Jetzt wissen wir, warum es Prognosen und Umfragen gibt: damit wir uns selbst – bewusstseinslos – einen Schock verpassen können. Wir tun, was wir am besten können, wir stellen uns dumm. Dann sorgen wir für reizintensive bis gruslige Schockmomente – und lassen alles laufen, bis der Schock sich nach uns umdreht und uns die Fresse poliert. Ahh, wie schön, wenn der Schmerz nachlässt.

Das war die Europawahl in demoskopischer Kurzfassung. Man könnte von Selbst-Schockieren oder Auto-Schock sprechen. (Nein, mit Autos hat das nichts zu tun, obgleich die meisten Mafia-Panzer-Autos von heute einem schon einen Schock versetzen können. Deutsche Auto-Mobilisten rüsten für den finalen Ausscheidungskampf um die letzten freien Autobahnmeter.)

Mediziner wollen am besten wissen, was ein Schock ist. Hören wir mal rein:

„Der Begriff Schock bezeichnet in der Medizin ein lebensbedrohliches Zustandsbild, bei dem die Blutzirkulation in den Kapillaren vermindert ist. Als Folge treten eine Sauerstoffunterversorgung der Gewebe und in letzter Konsequenz Stoffwechselstörungen auf. Ursache ist eine absolute oder relative Verminderung des zirkulierenden Blutes.“

Lebensbedrohlich? Dann liegt Europa (noch) nicht im Schock. Wenn Blut gleich Geld ist, ist auch die Blutzirkulation nicht vermindert. Im Gegenteil, das Geld vermehrt sich wie die Brotproduktion bei Jesus, dem Wundermann. Nur dumm, dass sich das Blut einseitig bei diversen Blut-Saugern häuft. Stoffwechselstörung? Unbedingt, wer

spricht noch mit wem? Sauerstoffunterversorgung in den Kapillaren, den kleinsten Gefäßen der Gesellschaft? Absolut, die Gesellschaft ist gegenseitig abgeschnürt, der Stoffwechsel zwischen allen und allen ist gestört. Um welchen Stoff handelt es sich? Um den Stoff des gegenseitigen Austauschs und Gesprächs auf dem Marktplatz, des „machtfreien Diskurses“.

Organismische Vergleiche werden heute verabscheut, weil sie an die nationalsozialistische Staatstheorie erinnerten. Nicht immer führt die Reaktion auf den Beifall von der falschen Seite in die richtige Richtung. Es gibt demokratisch organisierte (schon, wer etwas organisiert, will einen Organismus) Organismen und faschistische Organismen à la Platon und christlichem Gemeindemodell, in dem Christus das allmächtige Haupt aller Glieder ist. Diese führer- und erlöserlastigen Organismen sind der Tod aller Demokratien.

Doch wer das Kind mit dem Bade ausschüttet und das Organische grundsätzlich ablehnt, der landet beim angelsächsisch-kapitalistischen Maschinenmodell. Dort ist die Gesellschaft nur eine geldspuckende, dinge-produzierende und naturfressende Gigantomaschine.

Womit wir wieder bei Europa wären. Hat ein einziger Kommentator die klare Frage gestellt: wie können wir den Schock in Frankreich verstehen und erklären?

Die Frage kann gar nicht gestellt werden, denn fast alle Edelschreiber haben sich längst für das Maschinenmodell entschieden und halten den Organismus für etwas Veraltetes oder Gefährliches.

Wie kann man eine Maschine verstehen? Man kann sie höchstens mit quantitativen Reiz- und Reaktionsbewegungen erklären.

Das klingt etwa so: die Front National wurde stark, weil Hollandes Sozialisten schwächer wurden. Ende der Durchsage, garniert mit Zahlen und bunten Tabellen.

Gesellschaft wird zu einer riesigen Lokomotive, deren Kohlezufuhr pro Stunde ermittelt wird, um die Durchschnittsgeschwindigkeit des alten Dampfrosses bei leicht ansteigendem Gelände zu berechnen. Partei X hat Partei Y soundso viele Stimmen weggenommen, dafür musste sie an Partei Z soundso viele Stimmen abgeben. Macht Summa xyz.

Gibt es Formeln und Rechnungen, hat der systemtheoretische Politanalytiker gewonnen. Ein System ist eine verschämte Maschine, die sich als solche nicht gern zu erkennen gibt.

Niklas Luhmann, bedeutendster Systemtheoretiker der Nachkriegszeeit, hat die Gesellschaft als eine Mischung aus Braunkohlebagger, Rennwagen, Espressoautomat und Buchdruckerpresse beschrieben. Heute würde er Netz und Laptop hinzufügen. Selbst die Liebe hat er als algorithmischen Prozess (würde er sagen, wenn er noch lebte) beschrieben, der sich von anderen digitalen Prozessen dadurch unterscheidet, dass er schnell heiß läuft und noch schneller zu erkalten droht.

Ist Liebe ein Gefühl? Nein. Was ist sie dann? Ein Code! Liebe ist dem Geld vergleichbar! Ach so, danke Herr Professor Luhmann. Jetzt wissen wir, warum die reichsten Säcke uns immer die heißesten Bräute wegschnappen. Leute, wir müssen die Girls umprogrammieren, sonst haben wir nie eine Chance.

Solange das Gesellschaftsmodell der Politologen ein maschinelles ist, darf man sich über den Siegeszug des Digitalen über alle Bereiche unseres Lebens nicht wundern. Wie ein Mycel aus unendlich vielen Glasfasern wollen die Digitalisten unsere Gesellschaft in eine materielle Intelligenzmaschine verwandeln.

Wenn alles mit allem vernetzt ist, der Wasserkocher mit dem Kühlschrank, dem Auto, dem Garagentor, der Heizung, den automatischen Rollläden und dem Robot-Butler, frohlockt der Systemtheoretiker über seinen wahrgewordenen Traum – der zum Albtraum geworden ist.

Der Mensch hat sich als Maschine verdoppelt, aber als fühlender und denkender Organismus verabschiedet. Die Roboter übernehmen das Kommando über den Planeten Erde. Bye. Bye, homo sapiens, du evolutionärer Loser.

Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Geisteswissenschaften begannen, sich von der Dominanz der Naturwissenschaften zu lösen, führten die Philosophen (Dilthey) die Begriffe Verstehen und Erklären in die Debatte ein.

Die Natur kann man mit Quantifizieren, Experimentieren und Berechnen erklären – aber nicht verstehen. Natur bleibt uns im Grunde fremd. Naturwissenschaftlich können wir sie erforschen, in sie einfühlen aber können wir uns nicht. Ihren fremdartigen Gesetzen müssen wir gehorchen, damit wir sie beherrschen.

Die Beziehung des Wissenschaftlers zur Natur ist sado-masochistisch. Ich gehorche, um zu befehlen.

Verstehen hingegen kann ich alles, was mit Menschen zusammenhängt. In andere Menschen kann ich mich hineinversetzen, weil ich selbst Mensch bin. Empathisch nachempfinden ist Verstehen.

Erklären ist ein Kompromiss aus Kant und Galilei. Für Kant war Natur unerkennbar, für Galilei war sie die andere Form der Offenbarung Gottes – neben der heiligen Schrift. Gott hat seine Botschaften auf zwiefache Art dem Menschen übermittelt: in der Schrift der Bibel und in der Schrift der Natur. Dass beide Botschaften sich widersprechen können, hat der Pisaner am eigenen Leib erfahren.

Beim Erklären wird Natur ein wenig erklärbar, aber nicht verstehbar. Erklären wird zum „minderwertigen“ Verstehen.

Können wir politische Vorgänge verstehen oder nur erklären? Wenn Gesellschaft – wie Natur – nur eine Gigantomaschine ist, kann man sie zwar berechnen und erklären. Nachvollziehen und Verstehen aber kann man sie nicht. Hier scheiden sich die Geister. Solange Politologen und Medien bei der mechanischen Systemtheorie verharren, solange können sie auf Verstehen nicht hoffen.

Was hat sich in Europa ereignet? Woher soll das ein Rechner und Erklärer wissen, der seinem Erkenntnisobjekt fremd bleibt? Zahlenrotationen sind Wirkungen, nicht Ursachen der Veränderungen. Ist Gesellschaft aber etwas Lebendiges und Menschliches – ein Organismus –, kann ich hoffen, sie durch gründliches Studium ihres historischen Werdens zu verstehen.

Mit anderen Worten: der Neoliberalismus mit seinem ökonomischen Maschinenmodell hat die Geisteswissenschaften vollständig überwunden. Nur eine Grundlagendebatte über geeignete wissenschaftliche Methoden kann uns dem Ziel näher bringen, die menschliche Welt besser zu verstehen. Oder wenn wir aufhören, uns nicht länger als Maschinen zu definieren.

Der Mensch ist stolz, mehr zu sein als Materie und Natur, nämlich Geist, aber seit Marx (Geist ist bloßer Überbau) haben die Abendländer, selbst die größten Feinde des Marxismus unter ihnen, den Geist begraben.

Das kann man am „Lammert-Dualismus“ zeigen. Nach Lammert – der sich mit Gauck streitet, wer der bessere Gottesversteher und Festredner ist – steht der wahrheits-fähige Geist zwar über den materiellen Interessen, dafür aber ist er nicht von dieser Welt und kennt keine irdischen Bedürfnisse und Interessen. Materielle Interessen hingegen sind zwar wahrheits-unfähig, dafür aber beherrschen sie das politische Geschehen in der sündigen Welt.

Was folgt daraus? Der Geist weilt schon im Jenseits und ist über alle diesseitigen Bedürfnisse erhaben. Geistige Interessen können demnach nicht politisch sein. Nur geistlose Bedürfnisse und Interessen können in der täglichen Politarena verhandelt werden. Der Mensch als Geist ist kein homo politicus mehr. Wer sich im politischen Streit auf geistige Interessen beriefe, wäre ein Träumer oder Spinner.

Die minderwertige irdische Politarena hingegen wird allein von geistlosen und wahrheitsunfähigen Instinkten und Trieben regiert. Argumente, die sich auf Wahrheit bezögen, wären eine Farce.

Lammert, der staatstragende Christ, hat die Politbühne zu dem gemacht, was schon Augustin den minderwertigen irdischen Staat oder eine Räuberhorde nannte. Seine Kirche verfälscht er in ein ätherisches Unternehmen, das nicht mehr von dieser Welt ist. Demokratien, die sich nicht dem jenseitigen Geist unterstellen, wären geistlos und wahrheitsunfähig. Seit 2000 Jahren rasten und ruhen die Frommen nicht, bis sie die ärgerliche Demokratie, die stolze Erfindung der Heiden, in den Abgrund geredet haben.

Erklären ist objektiv. Naturexperimente müssen von jedem wiederholbar sein, sie sind quantifizierbar und können punktgenau berechnet werden.

Verstehen ist subjektiv. Versuche ich mich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, bin ich geprägt von meiner eigenen Biografie, die dem Verstehen förderlich, aber auch hinderlich sein kann. Gleichwohl kann ich das Verstehen objektivieren, indem ich meinen subjektiven Blickwinkel im Akt des Verstehens berücksichtige, wie es Astronomen tun, die ihre verzerrenden Augenwinkel beim Berechnen ihrer Daten korrigierend einfließen lassen.

Dass die Psychoanalyse heute ihren 68er-Glanz verloren hat, verdankt sie ihrem nicht quantifizierbaren Verstehen. Freud‘sche Deutungen sind Spekulationen, sagen naturwissenschaftliche Mediziner, die das Gewirr der psychosomatischen Therapien ausforsten.

Verhaltenstherapeuten haben es leichter, die sich aller Spekulationen enthalten und die Seele der Menschen als schwarzes Loch betrachten. Für Skinners Schüler ist der Mensch eine konditionier- oder programmierbare Maschine. Der Neurotiker ist falsch programmiert. Er muss sein altes Programm löschen und durch geschicktes Verstärken des erwünschten Verhaltens ein neues „lernen“.

Militärischer Drill ist nichts anderes, mit einer kleinen Ausnahme: Strafen ist in der Therapie untersagt. Nicht aus moralischen, sondern aus Gründen der Effektivität. Der Bestrafte kann leicht widerständig gegen die ganze Therapie werden und das erwünschte Verhalten störrisch torpedieren. Unerwünschtes Verhalten darf nur ignoriert, nur erwünschtes Verhalten darf positiv verstärkt und eingeübt werden. Tierdompteure folgen derselben Methode.

Was hat das alles mit Europas Wahlen zu tun? Wären die europäischen Staaten mechanische Systeme, wären sie durch Zahlen erklärbar. Sind sie aber lebendige Organismen, muss man sie zu verstehen suchen. Ist es schon schwierig, einen einzigen Menschen zu verstehen, wie vertrackt ist es, riesige Großorganismen zu verstehen?

Man müsste deren historischen Biografien kennen, ihre heutige Mentalität, ihre ausgesprochenen und unausgesprochenen Probleme. Das sind fast schon unüberwindbare Hindernisse, zumal in deutschen Schulen über osteuropäische, iberische, britische, griechische, lettische und ukrainische Geschichte so gut wie nichts gelehrt wird.

Im deutschen Fernsehen ist der europäische Faktor völlig unterbelichtet. Selbst bei der Wahlberichterstattung gab‘s fast keine ausländischen Fachleute. In der gestrigen Talkshow bei Plasberg, der über die europäische Wahl debattieren ließ, saßen die üblichen Deutschen.

Die Medien beklagen die geringe Wahlbeteiligung, allein, sie sollten sich selbst an die Nase fassen. Ihr Horizont wird stetig national-bornierter. Schulz setzte in der letzten Minute auf die deutsche Karte, Merkel ebenfalls, als sie erklärte, Europa sei keine Sozialunion. Jede Nation bleibe bei ihrem Napf und schiele nicht auf verbotene Früchte der Tüchtigeren.

Wie kann politische Solidarität unter den europäischen Völkern aufkommen, wenn der kapitalistische Kampf jeder gegen jeden die Rivalität zwischen allen Nationen immer mehr steigert? Nationaler Egoismus schließt internationale Verbundenheit kategorisch aus.

Der größte Schock der Wahl war der phänomenale Durchmarsch der Front National in Frankreich. Frankreich, so Marine Le Pen, soll den Euro verlassen und die EU zerstören. Das klingt brutaler als die Aussagen des Briten Farage, der Europa liebt, nur die EU radikal ablehnt.

Wenn Frankreich die EU tatsächlich verließe, wäre das bisherige Führungsduo aus Frankreich und Deutschland hinfällig. Deutschland bliebe als einzige Alphanation der Staatengemeinschaft übrig. Das wäre weder für Deutschland noch für andere Völker gut.

Micha Brumlik und seinem Kommentar in der TAZ haben wir es zu verdanken, dass wir beim Beantworten der Frage: was ist los bei unseren wichtigsten Nachbarn? über die normale Floskelebene hinauskommen. Ungewöhnlich ist schon seine Bemerkung, dass wir die rechten Wähler nicht dämonisieren sollten, was sonst die Lieblingsbeschäftigung deutscher Medien ist.

Brumliks Hauptthese: „Der hohe Stimmenanteil, den die Rechtspopulisten im wirtschaftlich angeschlagenen Frankreich verzeichnen, beweist, dass sie die Einzigen waren, die überhaupt noch an einen, wenn auch ethnisch-rassistisch pervertierten Begriff von „Solidarität“ appellierten. Die regierenden französischen Sozialisten haben diesen Begriff längst preisgegeben.“  (Micha Brumlik in der TAZ)

Hollandes Sozialisten haben versagt, weil sie als Sozialisten versagt haben. Nicht anders als in Deutschland, wo die SPD fast vollständig auf das Programm des Neoliberalismus überging, ist es mit der gesamten Linken in Europa, die den Begriff Gerechtigkeit zur Fußnote ihrer Aufsteigerideologie degradiert hat.

Warum ist Frankreich wirtschaftlich schwächer als Deutschland? Weil Deutschland charakterloser vor den Forderungen des Neoliberalismus in die Knie gegangen ist und mit asozialen Löhnen und tiefen Einschnitten ins Sozialnetz sich billige Vorteile im internationalen Konkurrenzkampf erschlichen hat.

Frankreich ist zerrissen zwischen seinen revolutionären Links-Traditionen und seiner nationalen Sucht nach Grandeur. Hollande – nicht anders als Schröder – will wirtschaftliche Rekord-Eitelkeit mit linken Forderungen verbinden. Beide Ziele schließen sich gegenseitig aus.

Hinter den rassistisch verengten Parolen der FN hört Brumlick den gallischen Hahn krähen – der von Hollande längst an der Biegung des Flusses begraben wurde:

„Marine Le Pen deutet die Prinzipien der französischen Revolution nationalistisch, ja rassistisch verengt und feiert damit Erfolge an den Wahlurnen – obwohl diese Prinzipien ursprünglich keineswegs nur für Franzosen gedacht waren und man im revolutionären Paris auch als „Ausländer“ schnell Bürger, also „citoyen“, werden konnte.“

Frankreich und Amerika konkurrierten seit jeher um den Titel, die paradigmatische Revolution der Neuzeit durchgeführt zu haben. Frankreichs Parolen waren der ganzen Menschheit verpflichtet, Amerikas Parolen eher dem Einzelnen und seiner privaten Tüchtigkeit. Hier Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, dort: Leben, Freiheit und das individuelle Streben nach Glück.

Hier sitzen die Franzosen im Zwiespalt. Einerseits wollen sie ihren alten Tugenden treu bleiben, andererseits aber sind auch sie vom amerikanischen Wirtschaftsegoismus angekränkelt und wollen nicht als wirtschaftliche Versager dastehen.

Merkel und die Deutschen, ohne jegliche demokratische und revolutionäre Tradition, haben sich hemmungslos dem Diktat des calvinistischen Wirtschaftstriumphalismus unterstellt und Frankreich allein im Regen stehen lassen.

Brumlik ist zuzustimmen: die Franzosen haben ein emotionaleres Bedürfnis nach wahrer Gerechtigkeit. Und nicht nach demütigender Hartz4-Kosmetik. Die Franzosen sind mit den etablierten Parteien unzufrieden, weil sie mehr wollen als Merkel‘sche Unterwürfigkeitsgesten unter die Wallstreet.

„Mit Le Pens Wahlsieg in Frankreich steht Europa vor der Entscheidung: Ein vereintes Europa, das seinen Namen verdient, wird entweder ein sozial- und wohlfahrtsstaatliches Europa sein oder es wird nicht sein! Die Verantwortung dafür liegt ab heute bei Europas Sozialdemokraten und Sozialisten, den Grünen sowie den Erben der kommunistischen Parteien. Ob sie dieser, einer historischen Verantwortung gerecht werden?“

Was die Franzosen vielleicht am deutlichsten spüren, hat sich aller europäischen Völker, ja aller Staaten auf der Welt als aufbrechende planetarische Sehnsucht bemächtigt: die Sehnsucht nach einer gerechten und humanen Welt, die sich mit der endlos wachsenden Kluft zwischen Reich und Arm nicht mehr abfinden will.

Der gallische Hahn beginnt wieder zu schmettern.