Kategorien
Gedichte

Goethe – Der Zauberlehrling

Der Zauberlehrling    von  Johann Wolfgang von Goethe Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke merkt ich und den Brauch, und mit Geistesstärke tu ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem […]

Kategorien
Gedichte

Von Fichten und Eichen und Nichten und Leichen

 Oh   Gehst Du zu den lichten Fichten, kannst Du schöne Bäume sichten. Doch suchst Du die starken Eichen, findest Du nur faule Leichen.   Willst Du mal im Wald hold dichten, musst Du auf Kultur verzichten, siehst lauter Männer an den Eichen, die nicht denken, sondern seichen.   Und unter all den schwachen Wichten, […]

Kategorien
Gedichte

Heine – Die Wanderratten

Heinrich Heine Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. Sie wandern viel tausend Meilen, Ganz ohne Rasten und Weilen, Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, Nicht Wind noch Wetter hält sie auf. Sie klimmen wohl über die Höhen, Sie schwimmen wohl […]

Kategorien
Gedichte

Novalis – Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren ist ein Gedicht aus dem Jahr 1800 von Novalis (= Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg)   Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen Wenn die, so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt ins freye Leben Und in die Welt […]

Kategorien
Gedichte

Eichendorff – Mondnacht

Joseph Freiherr von Eichendorff   Mondnacht Es war, als hätt´ der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blüten-Schimmer Von ihm nun träumen müßt‘. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus. Flog durch […]

Kategorien
Gedichte

Schiller – Freude schöner Götterfunken – (Beethovens Neunte)

Freude, schöner Götterfunken 1. Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium! Wir betreten feuertrunken, Himmlische, Dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt, alle Menschen werden Brüder, wo Dein sanfter Flügel weilt. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt! Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen, Brüder, überm Sternenzelt muss ein […]

Kategorien
Gedichte

Sonnengesang des Echnaton

Der Sonnengesang wurde im Felsgrab des Pharaos Eje (in Tell el-Amarna) in 13 Zeilen aufgezeichnet und gibt das literarische Kunstwerk des Pharaos Amenhotep IV. Echnaton wieder (ca. um 1350 v.Chr.).   Der Sonnengesang des Echnaton Schön erscheinst du im Horizonte des Himmels, du lebendige Sonne, die das Leben bestimmt! Du bist aufgegangen  im Osthorizont und […]

Kategorien
Gedichte

Der Sonnengesang des Hl. Franziskus von Assisi

Johannes H. E. Koch: Der Sonnengesang des Hl. Franziskus von Assisi Du höchster, mächtigster und gütiger Herr, dir gilt das Lob, die Herrlichkeit, die Ehr‘ und jeder Segen. All dies gebührt nur Dir, Du Allerhöchster, kein Mensch ist auch nur würdig,dich zu nennen. Gelobt seist Du, Herr, samt allen Deinen Werken, doch in besonderem Maß […]

Kategorien
Gedichte

Eichendorff – Seliges Vergessen

Joseph Freiherr von Eichendorff   Seliges Vergessen Im Winde fächeln, Mutter, die Blätter, Und bei dem Säuseln Schlummre ich ein. Über mir schwanken Und spielen die Winde, Wiegen so linde Das Schiff der Gedanken, Wie wenn ohne Schranken Der Himmel mir offen, Daß still wird mein Hoffen Und Frieden ich finde, Und bei dem Säuseln […]

Kategorien
Gedichte

Günter Grass – Was gesagt werden muss

Günter Grass „Was gesagt werden muss“ Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist und in Planspielen geübt wurde, an deren Ende als Überlebende wir allenfalls Fußnoten sind. Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen […]