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Alles hat keine Zeit LXXXIII

Tagesmail vom 24.02.2021

Alles hat keine Zeit LXXXIII,

eine Sendung zum 90. Geburtstag Gorbatschows. Zur heiligen Sendezeit kurz nach acht im ZDF. Dominiert von Showgrößen, die eher sich als den Jubilar bewunderten – dass sie auserwählt waren, Zeitzeugen jenes „Umbruchs“ gewesen zu sein. Zeitzeuge zu sein, ist das höchste aller deutschen Gefühle – nicht aber: Akteur, verantwortlich Handelnder.

Wer war Urheber des Umbruchs? Der Zeitgeist, das Schicksal, Gottes Fügung? Auf jeden Fall kein Mensch, schon gar aus dem Reich des Bösen, der sich mit Haut und Haar für eine Utopie einsetzte, die es wagte, Weltkonturen anzunehmen.

Damit sich solch ein Illusionstheater nicht wiederhole, wurde im christlichen Westen jegliche Utopie verboten. Kein einziger lebender Politiker des Westens wurde in der Sendung mit der Frage behelligt, warum die damalige Wende der Weltpolitik heute wieder ins Unheil zurückpendelt.

Heute herrscht Kalter Krieg II, mit der Tendenz ins irreversible Verhängnis. Der Westen wäscht seine Hände in Unschuld. Gottlob sind China und Russland wieder die Reiche des Bösen. Die Ordnung der Welt ist wieder hergestellt. Kein Thema für unsere exzellenten TV-Runden.

„Wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit fordert uns unser gemeinsames Schicksal dazu auf, einen neuen Anfang zu wagen. Die Grundsätze der Erd-Charta versprechen die notwendige Erneuerung. Um dieses Versprechen zu erfüllen, müssen wir uns selbst verpflichten, uns die Werte und Ziele der Charta zu Eigen machen und diese fördern. Das erfordert einen Wandel in unserem Bewusstsein und in unserem Herzen. Es geht darum, weltweite gegenseitige Abhängigkeit und universale Verantwortung neu zu begreifen. Wir müssen die Vision eines nachhaltigen Lebensstils mit viel Fantasie entwickeln. Wir müssen den globalen Dialog, aus dem die Erd-Charta entstanden ist, vertiefen und ausdehnen; denn wir können bei der gemeinsamen Suche nach Wahrheit und Weisheit viel voneinander lernen.“ (Gorbatschow, Mein Manifest für die Erde)

Harter Schnitt zu unserer frommen Vorzeigepolitikerin, die uns schon eine gefühlte Ewigkeit regiert. Doch wer kennt sie, wer weiß, welche politischen Ziele sie verfolgt, an welchem Manifest sie gemessen werden will? Kurz vor ihrem Abschied vom Amt erhebt sich die Frage: „Kennen wir sie“? Vertrauten die Deutschen einer Frau, weil sie eine distanzierte Fremde war, die ihre Anonymität nie aufgab? Wer fremd bleibt, will rätselhaft bleiben, eignet sich als Projektionsfläche aller Sehnsüchte. (ZEIT.de)

Welche Bilanz zieht die linke Biografin?

„Ich würde etwa sagen, dass Merkel die soziale Spaltung in diesem Land vorangetrieben hat: Die Zahl der Millionäre hat sich während ihrer Kanzlerschaft verdoppelt, gleichzeitig lebt etwa jedes vierte Kind in Armut.“

Gibt es denn keinen Punkt, für den die Kanzlerin zu loben wäre? Jeder neue Tag enthüllt ein neues Versagen als altes Debakel. Haben ihre Untertanen sich blind gestellt? Lebte das Land von der Tüchtigkeit vergangener Zeiten, von denen man glaubte, sie werden nie vergehen? Hieß es nicht, die CDU-Kanzlerin würde immer mehr SPD-Politik betreiben? Wie war das möglich, wenn die SPD immer mehr CDU-Politik betreibt?

Eine Biografie kann sich mit der Erzählung äußerer Fakten begnügen. Sie kann aber auch den Lebensverlauf tiefer zu verstehen versuchen, indem sie das Werden einer Persönlichkeit aus der Konstellation ihrer Erziehung ableitet. Welchen Einfluss hatten Mutter und Vater? Gab es Übereinstimmung in der Erziehung, gab es Kontroversen, die die kindliche Seele in Bedrängnis brachten? Wer war dominant, der pastorale Vater oder die Mutter, die Lehrerin?

Musste die Tochter mit ihrem Elternhaus brechen, um ihren Weg zu finden oder bewegt sie sich noch heute in der Tradition ihrer Familie? War sie Rebellin oder folgsame Tochter? In welchem Maß wird ihre Politik vom pastoralen Vater geprägt? Wie erlebte sie den Konflikt zwischen östlichem Sozialismus und westlichem Opium des Volks – oder war es gar kein Konflikt, weil beide Ideologien Beruhigungsdrogen für den Menschen sind: die automatische Geschichte Gottes oder der materiellen Verhältnisse wird es schon richten? An unserem Tun und Lassen liegt es nicht?

Würde das ihre bräsige Passivität erklären, ihr Durchwursteln ins Reich der Freiheit oder ans Ende der Heilsgeschichte? Empfand sie beim Wechsel in die Politik des ehemaligen Klassenfeindes keine inneren Widerstände? War sie gar, horribile dictu, eine gewiefte Mitläuferin, die sich stets darauf verlassen kann: es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre – das perfekte Mitläufermotto des Christentums in allen Regierungsarten dieser Welt, vom Despotismus, Faschismus, über Kapitalismus bis zum Sozialismus?

Wie beurteilt der religiöse Biograph die christliche Qualität der Merkel‘schen Politik?

„Mein Ansatz war, mich generell aus Wertungen herauszuhalten.“

Glaubt man das? Christliche Politik soll das Nonplusultra sein – aber wehe, sie soll beurteilt werden? Was bedeuten würde, demokratische Politik und Religion wären unvereinbar. Wenn sich das Heilige der Beurteilung des profanen Kopfes entzieht, geraten wir in den Bereich faschistischer – oder theokratischer – Denkverbote.

Unterstützte die Kanzlerin die Erhellung ihrer frühkindlichen Einflüsse? Hatte sie verstanden, dass ein demokratischer Politiker sein tabuisiertes Privatleben aufgeben muss, um die Elemente seines Werdens in transparente Politik zu verwandeln?

„Ich habe für meine Biografie immer wieder versucht, ihren Vater zu einem Gespräch zu bewegen. Darauf hat sie mich direkt bei nächster Gelegenheit angesprochen: dass ich auch noch bei ihrer Familie rumschnüffle. Das war aber in einem sehr höflichen, ironischen Ton. Als mein Buch in dritter Auflage erschien, sagte sie: „Verdienen Sie immer noch Geld mit meinem Namen?“ Als ich sie Jahre später konfrontiert habe mit der Idee, eine Biografie über sie zu schreiben, war das Erste, was sie sagte: „Meine Familie muss draußen bleiben.“

Allmählich verstehen wir die Gründe ihres Mutismus: sie spricht von ihrem Glauben, indem sie ihn in geheimnisvolle Dunkelheit rückt. Ihren Glauben, die Ideenwerkstatt ihres öffentlichen Tuns, verbirgt sie im Halbdunkel, um dem Vorwurf zu entgehen, sie würde mit ihrer Frömmigkeit paradieren. Das alles soll demütig klingen – obgleich es die Qualität ihres Tuns ins Charismatische verklärt.

In der Rezension der religiösen Biografie durch einen Politprofessor lesen wir:

„Resings Untersuchung von Lebensstationen, Reden, Interviews und politischem Entscheidungsmanagement Merkels im Blick auf ihren christlichen Gehalt hin lobt er als „höchst originell“. Verständlich wird für ihn das protestantische Politikverständnis der Kanzlerin, das sich durch „selbstloses Dienen“ und Verzicht auf Machtgebaren auszeichne – steht die Kanzlerin für ihn doch für das „Wissen um die Kraft einer Wertorientierung“, einer „religiös fundierten Lebenssinndeutung“.“

Wie in Deutschland üblich, wird ohne Begründung gelobt. Was ist denn höchst originell am christlichen Gehalt ihrer Politik, wenn sie eine treue Protestantin sein will? Was kann die Kraft einer „Wertorientierung“ bei einer Lutheranerin sein, wenn Werte keine moralischen Werke sein dürfen? Denn Werkgerechtigkeit als gläubige Wertgerechtigkeit ist bei Luther die Sünde wider den Geist.

Und dann – hier stock ich schon, wer hilft mir weiter fort – wird ihr grenzenloser Machthunger als „selbstloses Dienen und Verzicht auf Machtgebaren“ gedeutet? Kann es sein, dass in jahrhundertelanger Indoktrination durch Religion kein Deutscher die paradoxe Machtsprache des Euangellions verstanden hat?

„Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht. So jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen und aller Knecht.“

Lange Zeiten unterwarfen sich die Deutschen ihren Fürsten und Priestern. Doch am Ende ihres nationalen Heilswegs, beginnend mit Fichte und den Romantikern, lernten sie, das Kopfnicken einzustellen. Nicht gegenüber der eigenen Obrigkeit, aber in national geschlossener Formation wider die ganze Welt. Wie es ein Repräsentant der Deutschen Bewegung formulierte:

„Deswegen muss unsere Religion aus einer zu unserer Knebelung in Altruismus umgefälschten Religion wieder zu einer Herrenreligion werden.“

In der WELT erschien ein Artikel mit der hymnologischen Summa der Medien, die ihre Götterbotin unermüdlich in den Himmel heben:

„Es erklingen aber auch erstaunliche Lobgesänge auf die Mächtigen, mal leise und anschmiegsam an die Macht. Mal im hohen und mitunter dröhnenden, ja drohenden Ton – dann ist eine Sehnsucht nach Ausnahmezustand und Durchregieren unüberhörbar.“ (WELT.de)

Jetzt aber, im Abgesang ihrer Macht, wird sie ihrer Demut untreu und beginnt, unverhüllt ihre Macht zu demonstrieren, indem sie nur warnt und warnt, um ihre Härtemaßnahmen durchzupeitschen. Die Bevölkerung mit Selbsttests und Impfdosen zu versorgen, damit sie ihre Lage autonomer einschätzen könnte – solche Maßnahmen werden von ihr in aller Öffentlichkeit unterlaufen. Den Gesundheitsminister, ihren Rivalen um die Gunst des Volkes, erniedrigt sie vor aller Augen. Begründungen – keine.

Sie ist das genaue Gegenbild zu Gorbatschow. Utopien sind für sie Blasphemien, Manifeste schreiben wäre Hybris für sie. Während Gorbatschow in seiner Autobiografie das Elend seiner Familie in Stalins Zeiten schildert, flüchtet sie in den Schleier des Privaten. In der Polis war das Private das Reich all jener, die nicht verstanden, was eine Demokratie war. Als mächtigste Frau der BRD, ja der Welt, will die Kanzlerin sich im Helldunkel verstecken. Mit ihrer Religion geht sie hausieren, indem sie sich in Andeutungen ergeht. Den Deutschen empfiehlt sie, öfter in die Schrift zu schauen – obgleich es theokratische Volksherrschaften nicht geben kann.

Corona entlarvt die Dunkelmänner-, pardon die Dunkelfrauenpraxis der Zeit. Solange der Zug problemlos in die Zukunft dampfte, und sie alle Meriten dafür kassierte, konnte sie die demütige Magd spielen. Doch jetzt, wo es überall abwärts zu gehen scheint, zeigt sie die Kehrseite ihrer Demut: ab jetzt wird mit dem Knüppel gedroht. Gelobt sei, was hart macht. Nun zahlt sie es ihrem Volk zurück, das es wagt, ihr auf den letzten Metern ihrer Karriere untreu zu werden. Mutter Germania wird doch nicht rachsüchtig sein?

Dabei war Corona das Geschenk des Himmels. Hätte die Kanzlerin die Krise in den Griff bekommen, wäre sie mit Posaunenklängen verabschiedet worden. Doch jetzt entgleitet ihr schlechthin alles. Die Sünden ihres utopielosen Mitlaufens zeigen sich immer deutlicher. Nicht die Sonne bringt es an den Tag, sondern die Pandemie.

Ihre Bilanz wird verheerend sein. Über historische Ursachen der Gegenwartskrise weiß sie nichts. Die abendländischen Kämpfe zwischen Vernunft und Glauben kennt sie nicht. Als gelernte Christin und Sozialistin misstraut sie allen menschlichen Kräften, die sie ernst nehmen müsste.

Philosophien, Ideen, Gedanken sind für sie nur Belanglosigkeiten des Überbaus, die mit Gottes Heils- und Unheilsplänen – oder materiellen Beweggründen – nichts zu tun haben. Als Physikerin ist ihr alles suspekt, was sich mit Schwatzen begnügen muss, weshalb sie ihr Verstummen als objektive Reaktion auf das Chaos der Zeit betrachtet.

Ihre Arbeitsdevise ist streng neutestamentlich:

„Wer im Kleinsten treu ist, der ist es auch im Großen und wer im Kleinsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“

Was für sie bedeutet: sie tut, als sei sie in kleinen unbedeutenden Dingen gewissenhaft, dann kann sie sich auf Gottes Zusage verlassen: Er wird es im Großen vollenden. Denn für das Große ist allein Er zuständig. Hier darf sich kein Mensch anmaßen, das Schicksal der Menschheit mitzubestimmen.

Im Kleinen treu: das war die Berufsbeschreibung des einstigen Heimchens am Herd, das für Kochen, Putzen und Versorgen der Familie zuständig war. Die Außenpolitik der Welt übernahm der Familienpatron.

Merkel schafft es, Weltpolitik zu betreiben – als wäre sie nur für den heimischen Herd zuständig. Coronapolitik ist für sie keine Weltpolitik. Interessen der Völker gehen an ihr vorüber. Eine rationale Politik, die nationalen und internationalen Eigennutz miteinander verbände: solche Phantastereien seien ferne von ihr. Zu einem Kitakind kann sie sich mütterlich hinabbeugen: die Grundsätze einer allgemeinen Kinder- und Schulpolitik hingegen gehören nicht zu ihren Herd-Pflichten.

Große Politik reduziert sie zu einem privaten Almosengeben. Einmal öffnet sie die Grenzen, um Flüchtlinge einzulassen. Danach werden alle Jalousien heruntergelassen und die Nachdrängenden ihrem himmlischen Vater empfohlen.

Nicht nur Milliardäre pfuschen den Regierungen mit Almosentaten ins Handwerk. Die Regierungen selbst kennen nicht mehr den Unterschied zwischen zufälligen Gnadengaben und zuverlässig-genereller Politik. Die verlässliche Humanität der Demokratie zerfällt in Zufallstaten der Religionen, die nicht die Welt erretten, sondern das Seelenheil Einzelner erkaufen wollen. Selektion statt genereller Gleichheit, ist die Devise der Erlöser.

Warum will alles einzigartig und unvergleichlich sein? Um durch generelle Gleichheit nicht „nivelliert“ zu werden. Gott sieht den Einzelnen an, nicht jene kategorischen Imperative, die allen Menschen die gleichen Rechte zukommen lassen. Woher der Trend der Amerikaner kommt, sich von internationalen Institutionen fernzuhalten. Im Parlament der Völker wollen sie keine Gleichen unter Gleichen sein, das würde ihre Einzigartigkeit ramponieren.

Das Überhandnehmen nationaler Eigeninteressen ist nicht egoistisch – es ist selbstzerstörend. Die Gefahren für die Menschheit sind so riesig und miteinander verflochten, dass nur noch das Zusammenwirken aller Völker erfolgversprechend sein kann. Über all diese Weltaufgaben verliert die Kanzlerin am Herd kein Wörtchen. Das Große liegt in Gottes Hand.

Doch nun erhebt sich die bittere Wahrheit: auch die niederen Dienste zur Beschaffung von Gesichtsmasken, Selbsttests und Impfdosen gehören nicht zur Stärke einer Kanzlerin, die schon lange den Überblick verloren hat.

Wer nicht im Großen treu ist, der ist es auch nicht im Kleinen. Das Große ist im Kleinen, das Kleine im Großen zu sehen. Nur generelles Denken kann für Gleichheit sorgen. Das gilt nicht nur für Nationen, sondern für die gesamte Gattung des homo sapiens. Wer sich im Antlitz jedes Menschen nicht als Mensch erkennen kann, der sollte den Begriff Humanität aus seinem Wortschatz streichen.

Corona hat den Blick der Deutschen – und der meisten westlichen Staaten – in nationale Blindheit verwandelt. Weshalb die planetarischen Gefahren für die Menschheit rasant steigen:

„Innerhalb nur einer Woche stieg im Mai 1880 die Temperatur in Jena um mehr als 40 Grad. Jetzt wurde dieser Rekord eingestellt. Erst klirrend kalt, und nur wenig später frühlingshaft warm: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte in Göttingen binnen einer Woche einen Temperaturanstieg um 41,9 Grad. Während dort am 14. Februar noch ein Tiefstwert von minus 23,8 Grad gemessen worden war, betrug der Höchstwert am vergangenen Sonntag 18,1 Grad.“

Gab es ein einziges Wörtchen aus Berlin zu diesem brandgefährlichen Umschwung der Temperaturen, dem Vorzeichen kommender Gluthitzen? Kaum zu glauben: während der ganzen Zeit der Verschärfungen und Lockerungen war das Klima kein einziges Mal Thema der Regierung. Dieses nationale Desaster kann nur noch mit psychiatrischen Begriffen umschrieben werden.

Was müsste die Menschheit ändern, um sich reelle Überlebenschancen zu erarbeiten? Alles, was sich seit der Machtübernahme des Mannes über die Frau in der Geschichte ereignet hat:

„Durch die auf Besitz basierende, sesshafte Lebensweise haben Männer Frauen in eine Abhängigkeit gezwungen, indem sie ihnen Besitz verboten. Sie zwangen Kinderbräute in arrangierte Ehen und verteilten das weibliche „Paarungsmaterial“ so nach ihren Prioritäten unter den Männern, die Mädchen und Frauen hatten keine eigene Entscheidung mehr. Es sind tatsächlich eher die Frauen, die die Lust verlieren, die ihren Partner nicht mehr begehren. Und denen wird dann eingeredet, dass man mehr Situationen erschaffen muss als Paar, um in Stimmung zu kommen. Wenn wir zurückgehen zu einem nicht von der männlichen Zivilisation geprägten Urzustand, dann ist ein Kind Teil einer Gemeinschaft von Schwestern, Tanten, Großmüttern und anderen Männern. Erst durch die männliche Zivilisation ist das Muttersein auf einen 24/7-Job für die Frau eingeengt worden. Es ist das System, diese überwiegend weiße männliche Zivilisation, die die Ungerechtigkeit quasi in sich trägt. Und das ist, glaube ich, auch der Grund, weshalb wir so wenig unmittelbare Fortschritte sehen. Gerade stecken wir wieder in einem intensiven Backlash. Und das Positive der Männerwelt wurde eben nur möglich durch Unterdrückung und Ausbeutung, das ist die strukturelle Schieflage.“ (ZEIT.de)

Es genügt nicht, dass einzelne Frauen Machtpositionen im Apparat der Männer ergattern. Der Männerapparat muss en bloc zerschlagen werden.

Die Herrschaft des Mannes ist mit dem Überleben der Menschheit unvereinbar. Frauen und Kinder: an die Macht!

Fortsetzung folgt.

NB: Letzte Meldung des Tages: Der deutsche Wald darbt. Berlin schweigt. (SPIEGEL.de)