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Alles hat keine Zeit LXII

Tagesmail vom 06.01.2021

Alles hat keine Zeit LXII,

„Benannt nach dem vielbeachteten Holocaust-Überlebenden und Nazi-Jäger Simon Wiesenthal wurde das Zentrum gegründet und geleitet von dem Rabbiner Marvin Hier, einem Unterstützer Donald Trumps. Das Zentrum wird teilweise von der Familie von Trumps Schwiegersohn gefördert. Notorische Antisemiten wie Viktor Orbán erscheinen nie auf den Listen, dafür aber häufig (zum Teil jüdische) linksliberale Organisationen, die sich für die Gleichberechtigung der Palästinenser einsetzen.“ (Berliner-Zeitung.de)

Warum erscheint Orbán nie auf den Antisemitismus-Listen des Simon-Wiesenthal-Zentrums, obwohl er notorischer Antisemit ist? Weil er Netanjahus palästinenserfeindliche Politik unterstützt. Mit dessen Segen erhielt er die Lizenz, George Soros, den jüdischen Milliardär und Bewunderer Poppers, mit einer antisemitischen Kampagne zu überziehen.

„In Ungarn wurde Soros Objekt einer zunehmend auf ihn persönlich zielenden Kampagne Orbáns und seiner national-konservativen Partei Fidesz. „Lassen wir nicht zu, dass er zuletzt lacht“, hieß es auf Plakaten unter dem Konterfei eines hämisch grinsenden Soros. Orbán sagte nun dazu, Soros habe ihn bis dahin stets verdeckt und gleichsam unter Wasser attackiert. „Ich habe die einzige Möglichkeit darin gesehen, unseren Gegner zu zwingen, über Wasser zu kommen.“ Die Kampagne gegen Soros, der einer ungarischen jüdischen Familie entstammt, bediente sich teilweise aus dem klassischen Repertoire des Antisemitismus: Der Finanzmogul etwa, der die Weltherrschaft anstrebt und seine Agenten wie ein Puppenspieler seine Marionetten führt.“ (FAZ.NET)

Orbáns Antisemitismus ist erlaubt, weil er Netanjahus Menschenrechtsverletzungen rechtfertigt. Unrecht wird mit Unrecht verteidigt. Was heißt das für den Kampf gegen Antisemitismus? Die antisemitische Anklage gehört zum Instrumentarium Jerusalems, um seiner Unrechtspolitik den Schein der Legitimität zu verleihen. Netanjahu geht es nicht um Bekämpfung des Antisemitismus, sonst müsste er Orbáns Kampagne gegen den überzeugten Demokraten Soros scharf verurteilen. Das Gegenteil ist der Fall. Orbán und Netanjahu missbrauchen den Antisemitismus-Vorwurf zur kathartischen Säuberung ihrer machiavellistischen Unrechtspolitik.

Desgleichen muss dem Simon-Wiesenthal-Zentrum die Unfehlbarkeit entzogen werden, Kritiker Israels aufgrund bloßen Verdachts als Antisemitismus zu ächten.

Susan Neiman hat einige Fakten in den Vordergrund gerückt, die in Deutschland längst bekannt sein müssten. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum wird geleitet von einem Trump-Verehrer. Trumps Schwiegersohn gehört zu den finanziellen Unterstützern des Zentrums. Trumps Israelpolitik dient der Verschleierung seines immer wieder durchbrechenden Judenhasses: Akte einer eingefleischten Heuchelpolitik des Westens, der seinen Zynismus vor aller Augen zelebriert. Kein Verschwörungstheoretiker  könnte sich eine ähnliche Bigotterie aus den Fingen saugen.

Dreistigkeit siegt, Merkel schweigt. Die Welt beneidet die Deutschen um ihre schlichte und bescheidene Illusionskünstlerin.

„Die stärksten Unterstützer von Netanjahus Politik sind fundamentalistische US-Christen, die sich „Zionisten“ nennen. Ihr erklärtes Ziel ist es, möglichst viele jüdische Siedler in den besetzten Gebieten zu fördern, damit der große, im Neuen Testament prophezeite Endzeit-Krieg endlich ausbricht. Danach, so glauben diese religiösen Fanatiker, wird der Messias kommen. Alle Juden, die dann nicht bereit sind, zum Christentum zu konvertieren, werden direkt in die Hölle geschickt. Dieser Zusammenhang, der in Israel und den USA zur Genüge bekannt ist, wird in Europa kaum wahrgenommen. Wer will schon glauben, dass die US-Außenpolitik von solch abstrusem Glauben beeinflusst wird? Dagegen gibt es über 30 Millionen christliche Zionisten. Sie sind bestens organisiert, und sie wählen die Republikaner. Schon in George W. Bushs Regierung hatten sie viel Einfluss, und sie waren die treusten Anhänger Donald Trumps. Natürlich gibt es andere gefährliche Antisemiten auf der Welt – doch die christlichen Zionisten sind die mächtigsten. Man könnte darüber lachen, dass eine christliche Strömung auf diese Weise erneut den Mythos der jüdischen Weltverschwörung nährt – wenn es nicht zum Heulen wäre.“

Die Sätze sprechen für sich und müssen nicht kommentiert werden. Deutschland schließt die Augen und weigert sich, den theokratischen Gehalt der westlichen Weltpolitik wahrzunehmen. Schlaft in himmlischer Ruhhu, schlaft in himmlischer Ruh.

Welch ein Scherz apolitischer Psychoanalytiker, Trump als malignen Narzissten zu kennzeichnen. Er ist fundamentalistischer Christ, der sich dem Glauben hingibt: Gott hat den fröhlichen Sünder lieb. Sündigen spricht nicht gegen Glauben.

Der Reformator der Deutschen, vor wenigen Jahren noch von der ganzen Nation gefeiert und gerühmt, beweist, wozu ein fröhlicher Sünder fähig sein muss:

„Drum soll hier zuschmeißen, würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, dass nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann, denn ein aufrührerischer Mensch. Gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muss; schlägst du nicht, so schlägt er dich, und ein ganzes Land mit dir. […] Solch wunderliche Zeiten sind jetzt, dass ein Fürst den Himmel mit Blutvergießen verdienen kann, bass, denn andre mit Beten […] Drum, liebe Herren, loset hier, rettet hier, helft hier, erbarmet euch der armen Leute, steche, schlage, würge hier, wer da kann. Bleibst du drüber tot, wohl dir, seliglichern Tod kannst du nimmermehr überkommen. Denn du stirbst in Gehorsam göttlichen Wortes und Befehls, Röm. 13,4, und im Dienst der Liebe, deinen Nächsten zu erretten aus der Hölle und Teufelsbanden.“ (Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern)

„Jawohl, sie halten uns in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein […] sind also unsere Herren, wir ihre Knechte.“ (Von den Juden und ihren Lügen)

Warum können die Deutschen nicht mehr eins und eins zusammenzählen? Warum ist ihr logisches Denkvermögen degeneriert? Warum sind sie unfähig, Flugplätze zu errichten, Impfkampagnen durchzuführen, Schulen menschenwürdig zu gestalten, sich sinnvoll zu streiten, ihre unfähigen Regierungen abzuwählen? Weil der Verwirrungsquotient ihrer Problem-Anhäufungen gen Himmel stinkt.

Vor tausenden von Jahren hat bereits ein Chinese die Fehler der Deutschen vorausgesehen:

„Zuerst“, antwortet der Meister, „müssen die Begriffe richtig bestimmt werden. Wenn die Begriffe nicht richtig bestimmt sind, stimmen die Aussagen nicht mit den Tatsachen überein; wenn die Aussagen nicht mit den Tatsachen übereinstimmen, sind die Geschäfte schlecht zu führen; wenn die Geschäfte schlecht zu führen sind, gedeiht keine Ordnung und Harmonie; wenn keine Ordnung und Harmonie gedeiht, wird Gerechtigkeit zu Willkür; wenn Gerechtigkeit zu Willkür wird, weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen.“ (Konfuzius)

Da kommt uns Ex-Bundespräsident Gauck, Pastor, wie gerufen, um die Rationalität der Deutschen zu rühmen:

„Heute nehme ich vor allem eine Melange aus Rationalität und Besorgnis wahr. Irrationale Angst herrscht gegenwärtig eher in einer Minderheit. Die große Mehrheit verhält sich in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit sehr besonnen.“ (WELT.de)

Gottlob hat der Himmel jeder Demokratie Minderheiten beschert, die die Unvernünftigkeit der Nation auf ihre schwachen, populistischen, impfgegnerisch und verschwörungstheoretisch verseuchten Schultern nimmt, auf dass die Mächtigen unbeschwert regieren können.

„Es zeigt sich, dass die mitunter sehr lauten Proteste und die Verschwörungsideologien einer Minderheit die Mehrheit nicht erreichen.“

Auch der Pastor rügt die zunehmende Moralisierung der Politik. Womit er beiläufig zu erkennen gibt, dass der Beruf des Kanzelpredigers nicht in der Verkündigung moralischer Prinzipien bestehen kann. Moral ist Werkgerechtigkeit des gottvergessenen Menschen:

„Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“

„Es wird immer passieren, dass auch mit moralischen Kategorien gearbeitet wird. Allerdings sollte damit sparsamer umgegangen werden. Sachfragen sollten mit Sachargumenten diskutiert werden. Etwa die Frage: Warum kommen FFP2-Masken erst spät zum Einsatz? Wie wirksam ist die Corona-App? Die Differenz in der Sache darf nicht automatisch zu Freund-Feind-Situationen führen. Wir neigen aber insgesamt zur Moralisierung. Nehmen Sie die Klimadebatte oder die Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen. Auch die Auseinandersetzung mit der AfD ist davon gekennzeichnet. Es gibt eine Reihe von Themen, mit denen man sehr rational gegen die AfD argumentieren kann. Wir brauchen nicht immer gleich die moralische Verdammnis. Die Wirkung der Moralisierung in der Debatte ist stark. Nur: Sie nutzt sich ab. Deswegen bin ich darüber besorgt, dass oftmals eine moralische Voreiligkeit die notwendigen Klärungen in der Sache erschwert.“

Auf der Zunge zergehen lassen: Moral ist unsachlich. Moral führt automatisch zu Freund-Feind-Situationen. Auch die Klimadebatte ist moralisch verseucht: etwa mit der Mahnung, die Überlebensfähigkeit des Menschen zu sichern, die Natur zu schonen, für die Zukunft unserer Kinder zu sorgen? Moral neigt schnell zur Verdammnis, die Wirkung der Moralisierung ist stark, nutzt sich aber schnell ab, moralische Voreiligkeit erschwert die notwendige Klärung der Sache.

Ist es möglich, dass Gauck Moral verwechselt mit der Frohen Botschaft, die jenen Verdammnis androht, die sie verstockt zurückweisen? War die Schmähung der Moral möglicherweise nur der – versteckte – moralische Rat: eure Moral sei sachlich, um die Menschen durch Unsachlichkeit nicht zu schädigen? Eure Moral sei durchdacht, lernwillig und vernunftgesteuert – und nicht überhastet, impulsiv und kopflos?

Moral war die Erfindung rationaler Menschen, die sich bemühten, ihr Denken und Fühlen in Übereinstimmung zu bringen und das Wollen ihrer Einsicht folgen zu lassen. Warum hätten diese Rationalisten ihr sachliches Erkenntnisvermögen unterdrücken sollen?

Wie wär‘s mit einem Dekalog der wichtigsten Moralregeln?

a) Folge stets jener Moral, mit der du den Menschen am meisten nützt: in Menschenfreundlichkeit, Zuversicht und irdischer Glücksfähigkeit.
b) Folge stets jener Moral, die die Sachlage am schärfsten durchschaut.
c) Folge stets jener Moral, die der Erkenntnis der Tatsachen die Erkenntnis des Sollens folgen lässt.
d) Folge stets jener Moral, die alle Alternativen zur Kenntnis genommen und die beste gewählt hat.
e) Folge stets jener Moral, die sich im demokratischen Streit der Meinungen – für dich – als die vorteilhafteste erwiesen hat.
f) Folge stets jener Moral, die vor deinem Gewissen am besten bestehen kann.
g) Folge stets jener Moral, die du auch deinen Kindern beigebracht hast.
h) Folge nie einer Moral, die nur Wert legt auf Glamour und Erfolg.
i) Folge nie jener Moral, die die Folgen ihres Tuns einem Gott, einer Geschichte, dem Fortschritt oder dem Größenwahn des Menschen überlässt – anstatt alle Schuld und alles Verdienst dem Menschen zuzuschreiben.
j) Folge nie einer Moral, die den Menschen hoffnungslos für lernunfähig und verderbt hält, um sein Schicksal selbst zu gestalten.

Moral, Herr Pastor, ist nicht identisch mit tatenloser Gesinnung, auch nicht mit verantwortungsloser Verantwortungsethik, die auf Teufel komm raus ein Ergebnis will – ohne Rücksicht auf das Wohl der beteiligten Menschen.

„Die Gesellschaft ist insgesamt empfindlicher geworden. Die jüngeren Generationen können sich nur noch schwer die Lasten vorstellen, die die Generation meiner Eltern und Großeltern tragen mussten. Ich will das nicht bewerten. Ich stelle einfach fest: Die Stressresilienz ist schwächer geworden. Das ist eine ganz merkwürdige Folge des langen krisenfreien Lebens, zu der auch gehört, dass die Gesellschaft insgesamt nicht wirklich glücklicher geworden ist.“

Die Menschheit sollte – eigentlich – auf Erden glücklich werden? Aber sie wird es immer weniger? Das wäre das Todesurteil des Fortschritts, der von keiner christlichen Politik verurteilt wird. Weshalb hat die Erlöserreligion den Heiland und das Jenseits erfunden, wenn nicht zum Glück im Drüben, weil es auf der sündigen Welt kein Glück geben kann, geben darf?

Mit der Welt geht es abwärts. Die Jungen haben nicht mehr die Widerstandskraft der Alten. Sie verweichlichen. Das Niveau der Alten, wozu der Redner gehört, verfällt.

Die Menschen der Moderne stehen auf Kriegsfuß mit der Endlichkeit. Das passt nicht zum Weltbild – zumal in einer Zeit, in der religiöse Sicherheiten verloren gehen. Krankheit und Tod passen nicht zum Verständnis vom ewigen Gelingen.“

Gauck stellt alles auf den Kopf. Wer hatte Schwierigkeiten mit der Endlichkeit, die er kurieren wollte mit der Flucht ins Unendliche? Nicht die irdisch Gesinnten, sondern diejenigen, die mit der Welt nicht zurechtkamen.

Endlich wird die Religion bei Namen genannt:

„Damals haben mehr Menschen Trost im religiösen Angebot gesucht. Das ist vielfach verloren gegangen. Die Menschen sind mehr und mehr stolz darauf, dass sie dieser religiösen Bindung nicht mehr bedürfen. Aus diesem Stolz heraus ist aber nicht mehr Lebensfreude entstanden. Eher ein hektisches Suchen nach dem schnellen Glück. Der Zugewinn, von der Religion befreit zu sein, ist nicht so recht erkennbar. Die Gesellschaft ist ohne die religiöse Bindung auch nicht menschlicher geworden.“

Das hat sie nun davon, die säkulare Welt, die stolz sein will auf ihre Glaubenslosigkeit, dass sie ohne Gott leben muss. Ihr Stolz hat sie in die Irre geführt, ihre Freude am Leben ist im Schwinden. Die Suche nach Glück wird immer hektischer – und vergeblicher. Ohne Religion keine Menschlichkeit, nein, so krass darf er es nicht formulieren. Also Patt zwischen Glauben und Unglauben: die Welt ist nicht menschlicher geworden.

Kommen wir zur Theodizee – oder Rechtfertigung Gottes. Warum lässt der Allmächtige das Böse zu? Früher war diese Frage leicht zu beantworten: auch das Böse hatte seinen gottgewollten Platz in der Schöpfung. Heute darf das Böse nicht mehr als Wille Gottes gedeutet werden. Das wäre ein Affront gegen den Gott der reinen Liebe. Was sind die Kosten der Beseitigung des Bösen?

„Je mehr der Mensch seine Gestaltungsmöglichkeiten erkannt hat, desto mehr ist ihm bewusst geworden, dass er die Fragen nach unerklärlichem Übel nicht lösen kann. Vielleicht erwarten manche Menschen eine tröstende Antwort aus dem religiösen Bereich, die Theologen aber in einer traditionellen Form so nicht mehr verantworten mögen. So bleibt ein Unerlöstsein und Unerklärtsein. Womöglich machen sich die Menschen zu wenig klar, dass das Aushalten des Verstörenden und das Unerlöstsein zur Daseinsform des Menschlichen gehören.“

Die Erlöserreligion kollabiert: sie muss die Unerlösbarkeit der Welt konstatieren. Da kümmern sie sich ihr Leben lang nicht um Gott, wenn‘s aber ans Abschiednehmen geht, wollen sie einen billigen Trost. Nein, so geht es nicht!

Doch Ende gut, alles gut. Eben gab es noch die verschämt formulierte Verfallstheorie. Das letzte Wort aber des Predigers ist:

„Ich bin Optimist, weil ich gelernt habe zu vergleichen. Ich betrachte die Phasen unserer Geschichte und die Jahrzehnte, in denen ich mich bewegt habe. Auch vergleiche ich die Lage der Freiheit, der Menschenrechte und der Kultur unseres Landes mit denen in anderen Staaten. Wenn ich dies tue, kann ich nur optimistisch sein.“

Keine Frage nach der Pastorentochter. Keine Frage nach der Apokalypse, dem finalen Dogma des Glaubens, in Politik verwandelt im biblizistischen Amerika. Mit solch esoterischen Altlasten will kein Deutscher etwas zu tun haben. Schon gar nicht ein erfahrener Bundespräsident, der noch immer den Auftrag von Oben spürt:

„Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden.“

Also machten sie sich daran, die Welt in eine Wüste zu verwandeln, Täler und Hügel einzuebnen, auf dass intelligente Roboter beim Plündern der Natur nicht behindert werden. Amen, das sei wahr.

Fortsetzung folgt.