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Montag, den 24. Oktober 2011 |
2. Offener Brief gegen den Aufruf der Friedenbewegung vom Vorstand von SPME Germany Warum verteidigen Sie das iranische Regime? By: Der Vorstand von SPME Germany Offener Brief an die Professoren Altvater, Birckenbach, Dürr, Fetscher, Grottian, Krippendorff, Narr und Negt sowie an Bahman Nirumand und weitere Unterzeichner des Aufrufs „Sanktionen und Kriegsdrohungen sofort beenden" Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen, wir bedauern, dass Sie mit der Autorität Ihres Namens einer Erklärung zum Irankonflikt Gewicht verleihen, die das iranische Regime von jeglicher Verantwortung für die Zuspitzung der Lage freispricht. Ist Ihnen denn entgangen, dass dieses Regime die Zerstörung eines UN Mitgliedsstaates propagiert und seine Raketenentwicklung hierauf ausrichtet? Oder betrachten Sie die Tatsache, dass die Mullahs Israel erklärtermaßen auszulöschen suchen, als eine Marginalie, die in einem Aufruf an die deutsche Öffentlichkeit keine Erwähnung verdient? Ihre Erklärung missbraucht die Ängste vor einer kriegerischen Auseinandersetzung für einen ideologischen Zweck: Sie will allein den Westen - die USA, die EU und Israel - an den Pranger stellen, so als befänden wir uns nach wie vor im Kalten Krieg, so als böte das jetzige Regime in Teheran eine gesellschaftspolitische Alternative, die wie selbstverständlich zu verteidigen sei. Auf diese Weise wird Realität verzerrt.
Während die Weltgemeinschaft iranische Atomwaffen verhindern will, hält sich Ihre Erklärung ausgerechnet in dieser Frage bedeckt. Sie verschweigen, ob Sie die iranische Atomwaffenoption gutheißen oder ablehnen. Sie formulieren Forderungen an den amerikanischen Präsidenten und an die deutsche Bundeskanzlerin, nicht aber an den Iran. Ihre Forderung an die Bundesregierung, „die riskante Sanktionseskalation" zu stoppen, um stattdessen eine UNO-Konferenz zugunsten einer atomwaffenfreien Zone im Mittleren und Nahen Osten zu unterstützen, macht klar, dass Sie mit harten Sanktionen das einzige Instrument, das kurzfristig vielleicht noch beides - die iranische Bombe und die Bombardierung Irans - verhindern könnte, ablehnen. Ihre „Erklärung aus der Friedensbewegung und der Friedensforschung vom 23.2.2012" lauft vorerst auf die Akzeptanz der iranischen Atomwaffenoption hinaus. Sie treten öffentlich für Frieden ein. Bitte prüfen Sie selbst, ob es dem Frieden im Nahen Osten dient, wenn man die einzige Kraft, die jedweden Nahostfrieden seit 30 Jahren verhindert und bekämpft, die den Holocaust leugnet und Antisemitismus propagiert, die die israelische Politik nicht verändern, sondern den Staat Israel vernichten will - wenn man ausgerechnet dieser Kraft jenen Dienst erweist, den Sie ihr mit dieser Erklärung erweisen. Wir fordern Sie auf, Ihre Unterschrift unter diesem Aufruf zurückzuziehen. Wir sind gern und auf jeder Ebene bereit, den Gegenstand unseres Briefes naher zu erläutern. Mit freundlichem Grüssen, Prof. Dr. Ralf R. Schumann, Dr. Matthias Küntzel, Dr. Nikoline Hansen für den Vorstand von SPME Germany Berlin, den 2. März 2012
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